Im Museum der Gemeinde Stockstadt am Rhein im ehemaligen Verwalterhaus des Hofgutes Guntershausen befindet sich ein besonders interessantes Aquarell, das um 1840 entstand. Das Werk zeigt die wohl früheste bekannte Darstellung des heutigen Hofgutes Guntershausen, das damals noch „Schmittshausen“ genannt wurde. Der Maler des Bildes war kein geringerer als Graf Carl von Oberndorff. Die Grafen von Oberndorff waren in den Jahren von 1833 bis 1888 die Besitzer des Hofgutes auf dem Kühkopf, bevor sie es schließlich an den Wormser Reichstagsabgeordneten und Lederfabrikanten Cornelius Freiherr von Heyl zu Herrnsheim verkauften.
Das etwa 40 mal 50 cm große Aquarell stellt die Überfahrt einer Fähre über den Altrhein zum Kühkopf dar. Im Hintergrund sieht man ein am Ufer auf der Kühkopfseite liegendes Segelschiff, das Hofgut mit dem 1978 abgerissenen „Herrschaftshaus“ und weiteren Wirtschaftsgebäuden. Sehr gut zu erkennen ist links im Bild sogar noch der Vorgängerbau des um 1900 gebauten heutigen Forsthauses.
Vor über zehn Jahren diente dieses Aquarell sogar als Motiv für die 55 Cent Briefmarke des mittlerweile insolventen privaten Postanbieters „MaxiMail“, wie Museumsleiter Jörg Hartung weiß. Im Besitz des Stockstädter Museums befindet sich dieses außergewöhnliche Gemälde bereits seit 1988, als es der Gemeinde Stockstadt am Rhein von der Heidelberger Galerie Olaf Greiser zum Kauf angeboten wurde und der Gemeindevorstand den Ankauf einstimmig beschloss. Das originale Bild wird heute in einer Vitrine im Museum aufbewahrt und ist in der Dauerausstellung zur Geschichte des Hofgutes Guntershausen zu besichtigen.