Geschichte

Zur Geschichte des Hofgutes Guntershausen

Die Geschichte des Hofgutes lässt sich bis in das 16. Jahrhundert zurückverfolgen. Kurfürst Friedrich von der Pfalz besetzte damals sein Jagdhaus  mit dem Freiherrn Reinhard von Gemmingen.
Hieraus ergab sich, die Bezeichnung Gemmingsches Auhaus für dieses Anwesen. Wobei das Auhaus nicht als Hofanlage im heutigen Sinne verstanden werden darf. Erst eine kontinuierliche Erweiterung über die Jahrhunderte hinweg ließen es zu einem Gutshof werden, der dann den Namen Schmittshausen bekam.
1806 wurde das Gut an den damaligen hessen-darmstädtischen Finanzminister August Freiherr von Hofmann und den Geheimrat Ernst Schenk veräußert.
1833 kaufte Graf Alfred von Oberndorff das Areal, der es wiederum 1888 an den Baron von Heyl zu Herrnsheim aus Worms verkaufte. Dieser gab dem Gut nun den Namen Guntershausen.

Die Zeit unter Baron von Heyl zu Herrnsheim (siehe Bild) darf man als die Blütezeit des Hofgutes Guntershausen bezeichnen. So folgte am 3. November 1903 sogar Zar Nikolaus II  von Russland einer Einladung des Freiherrn Cornelius Wilhelm von Heyl zu Herrnsheim zu einem Jagdausflug auf den Kühkopf. In der Begleitung des Zaren befanden sich dessen Schwager, der Großherzog Ernst Ludwig von Hessen und bei Rhein, sowie Prinz Heinrich von Preußen. Erwähnt werden muss an dieser Stelle noch, dass Baron von Heyl am 02. Mai 1911 auch den König von Württemberg zu einem Jagdausflug hier in seinem Herrenhaus empfing. Die Familie von Heyl behielt das Anwesen bis zum  Jahr 1961 und verkaufte es dann an das Land Hessen, welches das Gut anschließend mit Pächtern besetzte, bis man schließlich 1983 die Bewirtschaftung völlig einstellte.

Das Herrschafthaus des Hofgutes Guntershausen, es wurde bereits in den 1970er Jahren abgerissen.

1988 wurde das Hofgut unter Denkmalschutz gestellt, dennoch wollte man 1991 das Verwalterhaus wegen Baufälligkeit abreißen. Durch eine Bürgerinitiative wurde dies aber verhindert. Der 1992 gegründete Förderverein mit dem damaligen Bürgermeister Klaus Horst als 1. Vorsitzenden  begann damals mit der Renovierung der Gebäude und setzt sich seither für den Erhalt des Anwesens ein.