Weihnachtsgrüße 2019

Liebe Mitglieder, Freundinnen und Freunde des Fördervereins Hofgut Guntershausen,

zum Jahresende ist die Zeit gekommen, zurück zu blicken, uns über Erreichtes zu freuen, den Mitgliedern des Fördervereins für ihre Unterstützung dankbar zu sein und den Menschen danke zu sagen, die bei den vielfältigen Aktivitäten rund um das Hofgut mit angepackt und geholfen haben.

2019 war für den Förderverein wieder ein sehr erfreuliches Jahr. Beispielhaft nennen wir zwei große Themen: Seit Oktober heizen wir nicht mehr mit Flüssiggas, sondern mit Pellets und unsere Aktivitäten zur Gewinnung neuer Mitglieder waren sehr erfolgreich.

So konnten wir die Mitgliederzahl 2019 um 31 auf 309 steigern, was der Vorstand auch als Zeichen zunehmender Wertschätzung der Arbeit des Fördervereins versteht und als Ansporn empfindet.
In der zu Ende gehenden Saison 2019 konnten wir an 79 Öffnungstagen rund 5000 Besucherinnen und Besucher im Verwalterhaus und Pferdestall zählen. Darüber hinaus wurden an 132 Belegungstagen in diesen Räumlichkeiten vielfältige Veranstaltungen angeboten.

Neben den beiden Hofgutfesten, dem Frühlings- und Kelterfest, fanden wieder verschiedene Ausstellungseröffnungen, Vortragsveranstaltungen wie die beliebten Hofgutnachmittage, Sitzkissenlesungen für Schülerinnen und Schüler in Kooperation mit dem Umweltbildungszentrum, zahlreiche Führungen auf dem Hofgut und durch das Museum, Trauungen und kulturelle Veranstaltungen im ehemaligen Pferdestall, sowie Seminare und Lehrgänge im Verwalterhaus statt.

Auch 2020 sind wieder vielfältige Aktivitäten in den Räumen des Hofguts geplant, die den Besucherinnen und Besuchern interessante Begegnungen, Entspannung und motiviertes Lernen ermöglichen.

Die Informationen zu Themen, Inhalten und Terminen der Veranstaltungen im Hofgut erhalten Sie, wie gewohnt, im Vorfeld per Mail, im Internet unter www.hofgut-guntershausen.de, im jährlich erscheinenden Veranstaltungsprogramm der Schatzinsel Kühkopf oder über facebook. Der Vorstand des Fördervereins Hofgut Guntershausen wünscht Ihnen und Ihren Lieben frohe und gesegnete Weihnachten sowie einen guten Start in ein gelingendes und friedliches Jahr 2020

Aushilfe für Öffnungsdienst gesucht!

Der Förderverein Hofgut Guntershausen e. V. sucht zuverlässige Personen ab 16 Jahren, die Interesse an einer Mitarbeit in unserem Öffnungsdienstteam haben.

Das ehemalige Verwalterhaus des Hofgutes Guntershausen auf der Rheininsel Kühkopf, in 64589 Stockstadt am Rhein, mit dem Museum und der Galerie ist von März bis einschließlich Oktober samstags, sonntags und feiertags jeweils von 13 Uhr bis 17 Uhr geöffnet.

Die Tätigkeit besteht darin, im Wechsel mit weiteren Teammitgliedern in diesem Zeitraum die Hausöffnung und die Besucherbetreuung im Museum und der Galerie zu gewährleisten. Selbstverständlich erfolgt eine entsprechende Einweisung in die sicherlich interessante Aufgabe. Die Einstellung erfolgt auf Basis einer kurzfristigen Beschäftigung und ist insbesondere für Schüler oder Studenten interessant, die Vergütung erfolgt nach Mindestlohn. Gegebenenfalls ist auch eine Beschäftigung über die Ehrenamtspauschale möglich.

Wer Interesse an dieser abwechslungsreichen Tätigkeit hat meldet sich bitte beim: Förderverein Hofgut Guntershausen e. V., Herrn Jörg Hartung, Telefon 06158/828739 (Anrufbeantworter!)
oder per Mail: mail@hofgut-guntershausen.de

Ried-Echo vom 9.10.2019: Zwei Gedenksteine für ein Ereignis

Beim Stockstädter Hofgutnachmittag erinnert Stockstädter Heimatforscher Jörg Hartung an den Rheinübergang Ludwig VIII.

von Hans-Josef Becker

STOCKSTADT – Jörg Hartung brachte die Steine zum Sprechen. „Ludwig der Acht und Fürst zu Hessen, der Gottes Macht wird nie vergessen, ist, wo steht dieser Stein, gegangen übern Rhein den 10n Märtz 1740.“ So lautet die Inschrift auf einem Gedenkstein auf dem Mörschtdamm, dem Landdeich am Stockstädter Sportgelände. Aus dieser Erinnerung an den Übergang des Fürsten über den zugefrorenen Rhein machte der Geschäftsführer des Fördervereins Hofgut Guntershausen eine geschichtliche Betrachtung zu Heimat, Hessen und darüber hinaus.

Die Stockstädter nennen das beschriftete Denkmal „Großer Herrenstein“, wie Hartung beim Hofgutnachmittag auf dem Kühkopf sagte. Dabei sprach er auch über den „Kleinen Herrenstein“, der sich auf der anderen Seite des Altrheins nahe dem Hofgut befindet. Auf dessen Rückseite wird an den Aumann Johann Nicolaus Metz erinnert, der damals eine Art Verwalter auf dem Hofgut war.

Dass man für ein eher belangloses Ereignis zwei Gedenksteine setzte, vermutet der Referent „in der Bewunderung für einen geliebten, aber auch gefürchteten Herrscher, wie es in den Feudalsystemen des 18. Jahrhunderts üblich war“. In der Sprache der Menschen seien Monarchen damals „allerhöchst, höchstpreis- und glorwürdigst“ gewesen. Bar jeder Kontrolle, habe sich auch Ludwig VIII. vor allem Vergnügungen wie der Parforcejagd gewidmet. Sie diente zu Repräsentationszwecken gegenüber Standeskollegen, zerstörte aber auch die Lebensgrundlage der Untertanen.

Jörg Hartung berief sich auf Pfarrer Panzerbieter, der von 1738 bis 1774 in Stockstadt tätig war, und die ernste Situation der Stockstädter beschrieben habe: strenger Winter, Hochwasser und damit verbundene Not. Der Winter 1740 sei als Jahrhundertwinter so kalt gewesen, dass sogar Wagen über den Rhein fuhren. Etwa 300 Meter breit war damals der Fluss; Altrhein und Neurhein entstanden erst mit dem Rheindurchstich 1829.

Neben den Herrensteinen in Stockstadt steht der Kaiserstein in Bickenbach in Verbindung mit Ludwig VIII. Der Landgraf ließ ihn im Andenken an eine Jagd setzten, die er dort für den Kaiser Franz I. ausgerichtet hatte. Hartung unterstrich seine Ausführungen mit vielen Bildern und den Lebensläufen seiner Protagonisten. Dazu zählten Ludwigs Gemahlin Charlotte und Kaiserin Maria Theresia, die Ludwig als ihren treuesten Freund und Vasall bezeichnete. Sie hat der hoch verschuldeten Landgrafschaft den Landesbankrott erspart. Dankbar schenkte Ludwig der Österreicherin eine Uhr im Wert von 80 000 Gulden, während er ganze neun Gulden für die durch die Not leidende Stockstädter Bevölkerung übrig hatte.

Jörg Hartung berichtete auch von der Renovierung der Steine im Jahr 1840. Dekan Stamm habe die Feiern nach getaner Arbeit als „Volksfest zur Bezeugung der treue Liebe und Anhänglichkeit an das angestammte Fürstenhaus“ bezeichnet. Der geladene Ur-Urenkel des Landgrafen Ludwig VIII., der spätere Großherzog Ludwig III, konnte wegen „Unwohlsein“ nicht an dem Festakt teilnehmen. Vor dem Fest probten Schulkinder die mit Lehrer Philipp Roßmann einstudierten Gesänge, bevor auf ein Zeichen der Kirchenglocke alle Einwohner am Rathaus zusammenkamen.

Mit großem Volksfest wieder aufgestellt

Der Zug begab sich vom Rathaus zum Herrenstein, wo das Lied „Heil unserm Fürsten, heil“ angestimmt wurde. Der Stockstädter Bürgermeister Köpplinger rief aus: „Möchten unsere Nachkommen nach hundert Jahren noch immer von der gleichen Liebe und Treue für ihr Fürstenhaus beseelt sein!“

Auch wenn der letzte männliche Vertreter des Hauses Hessen-Darmstadt, Prinz Ludwig von Hessen und bei Rhein, der bereits 1968 gestorben ist, halten „die zu Demokraten gewordenen Stockstädter“ die Tradition aufrecht: Heimatforscher Erich Ellermann restaurierte den großen Herrenstein, der mit einem Volksfest am 13. Juni 1986 wieder aufgestellt wurde.


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Ried-Echo vom 24.9.2019: Buntes Programm mit Jagdhörnern

Wanderkarten, Kräuter und Honigproben: Beim Kelterfest des Hofguts Guntershausen kommen alle auf ihre Kosten.

von René Granacher

STOCKSTADT – Keine Fähre, aber bestes Wetter und großer Andrang: Das Kelterfest im Hofgut Guntershausen hat am Sonntag wieder für einen großen Ansturm im Naturschutzgebiet Kühkopf gesorgt. Da der Fähr-Aktionstag zwischen der Insel und Guntersblum kurzfristig abgesagt worden war, kamen die Menschenscharen vor allem von der rechten Rheinseite zu dem seit vielen Jahren beliebten Fest. Sie fanden ein großes Angebot an Informationen und Leckereien vor.

Der Geopark Bergstraße-Odenwald gehört zu den Veranstaltern und bot wie immer viel an: Broschüren und Wanderkarten, Bücher und Veranstaltungstipps. Wer als Kühkopf-Besucher zufällig auf das Fest gestoßen war, fand hier gleich das Kartenmaterial für seinen Ausflug. Kinder konnten am Geopark-Stand unter fachkundiger Anleitung gefärbte Wolle zu kuscheligen Objekten filzen. Nachdem es schon länger kräuterkundliche Ausbildungen im Hofgut gibt, gaben sich die „Kräuterfrauen“ Gaby Kissel, Elke Albrecht und Silke Kropp jetzt auch beim Fest ein Stelldichein, mit Kräutern zum Schmecken, Riechen und Fühlen.

Schon im vierten Jahr auf dem Fest präsent war die Nähstube der Aktion „Stockstadt hilft“ für Geflüchtete. Stofftaschen in aktuellen Designs und neu gestaltete Tischsets waren dort preiswert zu bekommen. Zu einem Bestseller für das Integrationsprojekt haben sich die halbtransparenten Obst- und Gemüsebeutel entwickelt, die Plastikbeutel ersetzen. Auch die frisch gekochten syrischen Spezialitäten fanden viele Abnehmer.

Gut zu essen in gemütlicher Runde und schöner Umgebung – das gehört ohnehin zu den Anziehungspunkten des Festes. Schon zur frühen Mittagszeit waren die Tischreihen im Hof des historischen Anwesens besetzt mit gut gelaunten Menschen, die sich das reiche kulinarische Angebot schmecken ließen. Das Kühkopf-Café bot Saisonales wie Kürbissuppe, Regionales wie Kochkäse und auch Deftiges wie Wildschweinwurst.

Der Förderverein des Hofguts, Initiator des Festes, war mit Spießbraten und anderen Speisen ebenso präsent wie mit einem Weinstand. Zum Naschen gab es viele Gelegenheiten am Stand der Kühkopfimkerei Gottschall aus Braunshardt. Nicht nur Honig und damit gesüßtes Gebäck war zu finden, sondern auch Met in verschiedenen Sorten. Der Angelsportclub bot Forellen und Fischbrötchen an, auch frisch gekelterter Apfelmost war sehr beliebt: Mit UBZ-Mitarbeiter Aron Schepp konnten Kinder selbst Hand an die Kelter legen.

Viele Besucher des Festes nutzten auch die Gelegenheit, die ständigen und wechselnden Ausstellungen im Umweltbildungszentrum (UBZ) „Schatzinsel Kühkopf“, Mitveranstalter des Festes, sowie im Verwalterhaus anzuschauen. Von den farbenfrohen Bildern der aktuellen Kunstausstellung gab es schon im Hof einen Vorgeschmack.

In den historischen Räumen im ersten Stock des Hauses erzählte Claudia Blum-Borell, was der russische Zar vor über 100 Jahren beim Jagdausflug auf dem Kühkopf erlegte – für die moderne Seite der Jagd stand auf der gegenüberliegenden Hofseite der Kreisjägerverein. Mit seinen Jagdhornbläsern bot er auch musikalische Unterhaltung, dazu gab es viele Tierinformationen auch für Kinder. Für junge Leser und Zuhörer bot Monika Wiese das von ihr gestaltete Melina-Kinderbuch an und lud an einen Tisch mit Ausmalbildern ein.

Kinder und Erwachsene gleichermaßen konnten sich am Stand von Hessen Forst überraschen lassen: Welche der ausgestellten Alltagsartikel aus Holz hergestellt werden und welche nicht, das war keineswegs immer einfach zu erraten. Auch Informationen zu Forstberufen und zum Verhalten bei Wildunfällen hielt der Betreiber des UBZ bereit. Das Fest aber blieb unfallfrei, und selbst der von der Natur ersehnte Regen kam erst am Abend.


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Hofgutnachmittag: Die Herrensteine bei Stockstadt am Rhein

– Erinnerungen an Landgraf Ludwig VIII von Hessen-Darmstadt –

Am Sonntag den 6. Oktober 2019 um 15 Uhr veranstaltet der Förderverein Hofgut Guntershausen e. V. im ehem. Verwalterhaus auf dem Hofgut Guntershausen/Kühkopf in 64589 Stockstadt am Rhein einen weiteren Hofgutnachmittag, bei dem es um Landgraf Ludwig VIII von Hessen-Darmstadt und die Stockstädter Herrensteine gehen wird.

Jedem, der schon einmal auf dem „Mörschtdamm“, dem Landdeich beim Stockstädter Sportgelände spazieren gegangen ist, wird dort der Gedenkstein aufgefallen sein, den man den „Großen Herrenstein“ nennt. Sein etwas unscheinbareres Gegenstück – der „Kleine Herrenstein“ – befindet sich auf der anderen Seite des Altrheins, nahe dem Hofgut Guntershausen auf dem Kühkopf.

Jörg Hartung beschäftigt sich in einem interessanten Vortrag mit der Geschichte dieser beiden Steine, die als Erinnerung an den Rheinübergang des Landgrafen Ludwig VIII von Hessen-Darmstadt gesetzt wurden, der am 10. März 1740 bei Stockstadt über den zugefrorenen Rhein schritt. Es erscheint heutzutage nicht nachvollziehbar, dass allein aus diesem Anlass heraus zwei Gedenksteine gesetzt wurden. Um dies verstehen zu können, wird dieses Ereignis und die Person des Landgrafen in seinem geschichtlichen Zusammenhang betrachtet. Für Kaffee und Kuchen ist gesorgt. Der Eintritt zu dieser Veranstaltung ist frei, Spenden zum Erhalt des Hofgutes Guntershausen sind erbeten.

Kuchenspenden für das Kelterfest

Da der Förderverein Hofgut Guntershausen e. V. auch in diesem Jahr die Kuchentheke für das Kühkopf-Kelterfest am 22. September wieder so reichhaltig wie möglich bestücken möchte, würde sich der Verein sehr über eine Kuchenspende freuen.
Falls Sie die Veranstaltung in Form einer Kuchenspende unterstützen wollen, melden Sie sich bitte bis zum 20.09.2019 bei Frau Heike Hartung unter der Rufnummer 06158/828712
oder per Mail
an Heike.Hartung@t-online.de

Herzlichen Dank für Ihre Unterstützung!

Kühkopf-Kelterfest auf dem Hofgut Guntershausen

Das Umweltbildungszentrum Schatzinsel-Kühkopf, der Förderverein Hofgut Guntershausen e. V. und der Geo-Naturpark Bergstraße-Odenwald laden am 22. September 2019 zum traditionellen Kühkopf-Kelterfest auf das Hofgut Guntershausen bei Stockstadt am Rhein ein.

Ein buntes Programm rund um den Apfel startet ab 11.00 Uhr im Hofgut Guntershausen. Im Hofgut wird mit Handkeltern frischer Apfelsaft gepresst und auch die kleinen Gäste können sich aktiv am „Saftmachen“ beteiligen.

Geopark-vor-Ort-Begleiter und Ranger bieten ein umfangreiches naturpädagogisches Mitmachprogramm an. Eine Mikroskopierwerkstatt und ein Kreativangebot zur Auenlandschaft ergänzen das Angebot, speziell auch für Kinder und Jugendliche. Als weiteres Angebot gibt es Informationen zum Leben am Bienenstand.

Der Geo-Naturpark Bergstraße-Odenwald und HessenForst ist mit einem Info-Stand vor Ort. Unter dem Motto „Die Fähr fährt“ wird zum Kelterfest in der Zeit von 11 bis 18 Uhr die Kühkopf-Fähre nach Guntersblum verkehren.

Ab 11:00 Uhr werden deftige Speisen aus der Hofgutküche angeboten. Zusätzlich wird es wieder frisch geräucherte Forellen und Fischbrötchen am Stand des Angelsportclubs 1929 e. V. Stockstadt am Rhein geben. Am frühen Nachmittag wird Kaffee und eine reichhaltige Kuchentheke für die Festbesucher bereitgehalten.

Wie an jedem Wochenende ist das Umweltbildungszentrum Schatzinsel-Kühkopf und das Stockstädter Museum im Verwalterhaus mit der aktuellen Kunstausstellung in der Galerie geöffnet. Mitglieder des Fördervereins Hofgut Guntershausen und Mitarbeiter des Umweltbildungszentrums stehen an diesem Tag als Ansprechpartner für Fragen rund um die Entwicklung des Hofgutprojektes zur Verfügung.

Gäste, die mit dem Auto anreisen, werden auf den Parkplatz vor der Stockstädter Brücke verwiesen, da der KFZ-Verkehr in dem Naturschutzgebiet verboten ist.

Ried-Echo vom 29.8.2019: Mitglieder und Spenden für Förderverein

Hofgut Guntershausen zufrieden mit Resultat von Werbeaktion.

von gra

STOCKSTADT – Von einer erfolgreichen Aktion zur Mitgliedergewinnung berichtet der Förderverein Hofgut Guntershausen. Bei einer Veranstaltung Anfang August gab es 25 Eintritte, so dass die Zahl der Mitglieder nun bei mehr als 300 liegt. Diese Marke hatte der Verein angepeilt, um seine Wirkungsmöglichkeiten weiter zu steigern. Außerdem bekam der Verein Spenden in Höhe von 600 Euro.

Vorsitzender Volker Blum wies in seiner Begrüßung auf die überregionale kulturelle Bedeutung des Hofguts im größten hessischen Naturschutzgebiet und Europareservat Kühkopf-Knoblochsaue hin. Die 72 Gäste waren aufgerufen worden, unter Freunden und Bekannten für den Förderverein zu werben. Der gemeinnützige Verein sieht sich als moderne Einrichtung zur Förderung des Naturschutzgedankens, der Umweltpädagogik und des Denkmalschutzes sowie der Pflege von Kultur und Geschichte im ländlichen Raum.

Unter den Teilnehmern waren Landrat Thomas Will, Landrat a.D. Willi Blodt, Stockstadts Bürgermeister Thomas Raschel sowie zwei ehemalige Merck-Manager: Dr. Michael Römer, ehemals Vorstandschef, und Klaus Diehl, ehemals Präsident von Merck Japan, haben dazu beigetragen, dass das Unternehmen Premiumsponsor des Fördervereins geworden ist.

Ried-Echo vom 26.8.2019: Versunken im bunten Universum

Der Inder Osiva und der Riedstädter Antar Pradeep stellen zusammen im Hofgut Guntershausen aus. Meditation spielt eine große Rolle für ihre Werke.

Von Hans-Josef Becker

STOCKSTADT – Viele Umarmungen zeugen von Freundschaft und Wertschätzung für den Mann, der eine natürliche Aura ausstrahlt. Aus Kuilyapalam in Südindien stammt der Künstler Osiva, der gemeinsam mit dem Riedstädter Antar Pradeep seine Werke im ehemaligen Verwalterhaus des Hofgutes Guntershausen auf dem Kühkopf zeigt. „Kunst, die Grenzen überwindet – Meditation and Arts“ wurde am Freitag mit sehr vielen Besuchern eröffnet.

Osiva, ein Meister des Lachens und der Zugewandtheit, arbeitet in der Yatra Arts Foundation, wo neben Malerei auch Tanz, Theater, Musik und Meditation gefördert werden. Nun ist der Inder einige Monate zu Besuch bei deutschen Freunden, um seine Bilder zu zeigen und Meditations-Workshops anzubieten. Die Anliegen verbinden sich etwa auf dem Selbstbildnis: Meditationslehrer Osiva sitzt versunken in meditativer Haltung. „Dabei verschmilzt der Körper mit dem Universum.“

In Deutschland seien die Menschen sehr offen für Meditation: „Sie wollen in die Tiefe gehen.“ Womöglich wollten sie nach dem äußeren Wohlstand nun auch innere Erfahrungen sammeln. Die Malerei sei ein Instrument, „das leise Töne für die innere Ruhe spielt“. Auf den Bildern ist, durchaus farbenprächtig, oft das Meer zu sehen. Nach Osiva findet man in der Verbundenheit mit der Natur zu sich selbst. Das mögen die gegenständlichen Bilder auf selbstgeschöpftem Papier ebenso ausdrücken wie die Farbkompositionen. Wer auf dem Weg zum Hofgut und zurück den Duft gemähten Grüns einsog, überkam womöglich eine Ahnung von dem Versprechen, das Osiva gibt.

Den Weg in die Tiefe wollen auch die Werke des zweiten Künstlers zeigen. Auch Antar Pradeep ist der Meditation verbunden, leitet ein Meditationszentrum in Erfelden, verfasst Bücher wie „Heiler Deines Selbst“ oder „Die Bibel Salomons“. Er nennt den französischen Maler, Bildhauer und Performancekünstler Yves Klein als Vorbild. Das mag in „Himmelblau 2“ durchscheinen. Pradeep, der auch als Reinkarnationstherapeut arbeitet, begnügt sich nicht damit, die Leinwand blau anzumalen. Wer sich auf das Symbol für Meer und Weite einlässt, erkennt die Nuancen in der Gestaltung, das Changierende. Schon als Kind sei er fasziniert gewesen von dieser Art der Malerei, habe dann selbst begonnen, zu experimentieren. Schwingungsphänomene spielen auch bei „Licht 2“ eine große Rolle. Je nach Lichteinfall entsteht ein anderer Farbton. „Ich liebe es“, schwärmt der Künstler selbst. „Frühling 1 und 2“ sowie „Lebensfreude 1 und 2“ heißen mehrfarbige Bilder, die nach einem Mediationstag entstanden sind. Sie nehmen das Erlebte auf, dokumentieren es auf ganz andere Weise, können so auf Körper, Seele und Geist des Betrachters wirken. „Farben können beleben, anregen, heilen, klären, versorgen, inspirieren und erfüllen.“ Das passt zu seiner Profession: Pradeep bietet Unterstützung für Menschen in Lebenskrisen, bei Krankheit und Tod. In ihrer gemeinsamen Ausstellung vereinen beide Künstler Gegenständliches und Abstraktes, Inneres und Äußeres sowie westliche und östliche Sicht auf die bunte und liebenswerte Welt des Seins. Die sehr unterschiedlichen Werke überwänden Grenzen, sagte Claudia Blum vom Förderverein Hofgut Guntershausen bei der Vernissage. Sie böten Gelegenheit, die Ruhe hinter der Ruhe, die Freude hinter der Freude und den Frieden hinter dem Frieden zu entdecken