Rheinauenlandschaft – Kühkopfimpressionen von Hans Pehle

Neue Kunstausstellung im Hofgut Guntershausen

„Rheinauenlandschaft – Kühkopfimpressionen von Hans Pehle“ – so lautet der Titel der neuen Ausstellung in der Galerie im ehemaligen Verwalterhaus des Hofgutes Guntershausen/Kühkopf, 64589 Stockstadt am Rhein. Vom 04. März bis 21. Mai 2023 zeigt der Förderverein Hofgut Guntershausen e. V. Aquarelle und Acrylgemälde von Hans Pehle, des bekannten Künstlers der Rheinauenlandschaft.

Die Ausstellungseröffnung findet am Freitag, 03. März 2023 um 18:00 Uhr in Anwesenheit des Künstlers statt.

Hans Pehle ist Kunstmaler und Autor, er lebt seit seiner Geburt in Stockstadt am Rhein. Er stammt aus einer seit fünf Generationen malenden Familie. Seit Jahrzehnten hat er sich bei seiner Malerei der Rheinauenlandschaft in seiner Heimat verschrieben. Zu seinen bevorzugten Techniken gehören vor allem die Aquarell- u. die Acrylmalerei. Seine Kunst ist betont naturalistisch.

Pehle: „Ich möchte die Natur nicht interpretieren, sondern sie mit meinen Bildern so darstellen, wie sie ist, Die außerordentliche Vielfalt, die Nuancen der Farben im Wechsel der Jahreszeiten, mit denen die Natur sich präsentiert, versuche ich mit meiner Kunst dem Betrachter zu vermitteln.“

Neben den unterschiedlichsten künstlerischen Tätigkeiten, hat er in über 20 Einzelausstellungen seine Bilder präsentiert, ebenso in vielen Publikationen, wo er auch als Heimatforscher tätig ist.  So wurde er auch u.a. als „Maler der Rheinauenlandschaft“ bekannt. Mit seiner Initiative „Künstler für den Erhalt des Hofgutes Guntershausen“ hat er maßgeblich dazu beigetragen, einen Abriss in dem denkmalgeschützten Gebäudeensemble zu verhindern. Aufgrund seiner langjährigen Tätigkeit in Kunst und Kultur, wurde ihm im November 2021 der „Ehrenbrief des Landes Hessen“ verliehen. Die Ausstellung im ehemaligen Verwalterhaus des Hofgut Guntershausen ist samstags, sonntags und an Feiertagen jeweils von 13 bis 17 Uhr bei freiem Eintritt zu besichtigen, wobei Spenden zu Gunsten des Fördervereins erbeten sind.

Aus dem Stockstädter Museum – Das Ziffernblatt der Kirchturmuhr

Im Museum der Gemeinde Stockstadt am Rhein, im Verwalterhaus des Hofgutes Guntershausen, befindet sich eines von vier Ziffernblättern von der Turmuhr der Evangelischen Kirche in Stockstadt am Rhein. Das 135 mal 135 cm große Ziffernblatt aus Eisenblech gehört bereits seit 1984 zum Museumsbestand. Es ist mit schwarzer Farbe grundiert, auf der kreisförmig und in goldener Farbe römische Ziffern aufgetragen sind. Vergoldet sind auch die beiden Zeiger der Uhr.

Die Stockstädter Kirche wurde bekanntlich in den Jahren 1607/08 erbaut, so alt ist das hier vorhandene Ziffernblatt allerdings nicht. Da der Kirchturm am 04. April 1704 von einem Blitz getroffen wurde und völlig abbrannte, aber bereits ein Jahr später wieder neu aufgebaut werden konnte, sind auch die Ziffernblätter der Uhr erst nach der Fertigstellung des neuen Kirchturms zu datieren. Im Zuge der grundlegenden Kirchenrenovierung im Jahre 1974 wurden die quadratischen Ziffernblätter schließlich durch neue ersetzt, die nun rund und in blauer Farbe grundiert sind.

Museumsleiter Jörg Hartung zeigt das alte Ziffernblatt der Stockstädter Kirchturmuhr (Foto: Museum)

Mehr aus dem Museum Online finden Sie hier…

Regionalgeschichtliches auf der Buchmesse im Ried

Neue Broschüre zum Rheindurchstich am Kühkopf

Das Stockstädter Museum im Hofgut Guntershausen wird auch in diesem Jahr auf der Buchmesse im Ried am 07. und 08. März 2020 in der Altrheinhalle, Insel-Kühkopf-Straße 1, 64589 Stockstadt am Rhein, vertreten sein. Dort können sich die Besucher am Messestand über die aktuellen Entwicklungen auf dem Hofgut informieren.

Erstmals kann dort die neue Broschüre „Der Rheindurchstich am Kühkopf“ erworben werden, die von Jörg Hartung zusammengestellt und vom Förderverein Hofgut Guntershausen herausgegeben wurde. Kern dieser neuen Veröffentlichung ist eine Abhandlung des früheren Stockstädter Rektors und Heimatforschers Jakob Mauer aus dem Jahre 1927, die damals im Groß-Gerauer „Heimatspiegel“ veröffentlicht wurde und sich ausführlich mit dem Rheindurchstich in den Jahren 1828/29 beschäftigt, der den Kühkopf zur Insel machte.

Neben Info-Broschüren zum Kühkopf wird auch ein breitgefächertes Angebot an Heimatliteratur über Stockstadt am Rhein, das Ried und den Kühkopf für die Besucher bereitgehalten.

Außerdem besteht die Möglichkeit zum Erwerb und zur Einsicht in das Familienbuch Stockstadt am Rhein 1643 – 1900, aus dem Jörg Hartung gerne Auskünfte zur Stockstädter Familiengeschichte erteilt.

„Natürlich Kunst“ – neue Kunstausstellung im Hofgut Guntershausen

Der Förderverein Hofgut Guntershausen e. V. zeigt im ehemaligen Verwalterhaus des Hofgutes Guntershausen/Kühkopf, 64589 Stockstadt am Rhein, in der Zeit vom 28. Februar – 24. Mai 2020 die Ausstellung „Natürlich Kunst“ des Künstlerkreises Nierstein.

Zur Vernissage am Freitag, 28. Februar 2020 um 18 Uhr sind alle Interessierten recht herzlich eingeladen.

Dem tristen Grau kurzer Wintertage überdrüssig, sehnsüchtig dem Frühlingserwachen entgegen fiebernd, stellen 10 Aktive des Künstlerkreises Nierstein „mit vielfältigen Formen und farbiger Leichtigkeit bzw. Kompaktheit“ ihre unterschiedlichsten Bilder im Hofgut aus.

Seit nunmehr dreißig Jahren bereichert der Künstlerkreis Nierstein die kulturelle Landschaft Rheinhessens mit Malerei und Skulpturen. Die generationenübergreifende Formierung umfasst mittlerweile zwanzig Künstler/-innen aus der Umgebung von Nierstein und Oppenheim. Sie widmen sich jährlich neu verschiedenen Schwerpunkten, Themen und Stilrichtungen. So unterschiedlich die einzelnen Techniken und Themen der Künstler/-innen angegangen werden, es eint sie doch die Freude an der Kunst und der künstlerischen Gestaltung. Sie entwickeln immer wieder neue Ideen und lassen sich auf manch künstlerisches Abenteuer ein.

Der Titel dieser Ausstellung „ Natürlich Kunst“ bezieht sich zum einen auf den Standort mitten in der schönen Natur des Kühkopfes und zum anderen auf den Künstlerkreis, der seine Heimatbasis im Niersteiner Weingut Reichert hat, wo er sich regelmäßig trifft, zu Gesprächen über Kunst, Kunsttechniken und wie man den Blick für das Besondere schärft.

Zum Beginn des Jahres und gleichzeitig als Ausstellungauftakt im Verwalterhaus des Hofgutes darf sich der Betrachter bereit machen für eine Reise in die Welt der Farben, Ideen und verschiedenen Welten – natürlich, kraftvoll und phantasiereich. Gäste können bis zum Sonntag den 24. Mai 2020 jeweils samstags, sonntags und feiertags von 13 bis 17 Uhr die Ausstellung bei freiem Eintritt besichtigen, wobei Spenden zu Gunsten des Fördervereins erbeten sind.


Weitere Informationen zu den Ausstellungen in der Galerie im Hofgut finden Sie hier…

Ried-Echo vom 3.6.2019: Künstlergruppe Impuls-Art eröffnet Schau in Guntershausen

von René Granacher

STOCKSTADT – Immer wieder neue gemeinsame Themen setzt sich die Künstlergruppe Impuls-Art aus Darmstadt und Umgebung für ihre Arbeiten, die dann individuell entstehen. Im Hofgut Guntershausen waren die Ergebnisse schon mehrmals zu sehen, zuletzt im Sommer 2017 unter dem Titel „Auf links gedreht“. Seit Freitagabend läuft die neue Ausstellung, die mit dem Motto „Rot, Rot, Rot“ überschrieben ist. Sie ist bis 18. August zu sehen. Umgesetzt wurde das von den Künstlerinnen und Künstlern auf ganz verschiedene Weise.

Aus manchen Werken springt die themengebende Farbe dominierend hervor, in anderen ist sie eher versteckt. So bei Mara Danné, in deren Fotografien auf Acrylglas rote Elemente zwar kleinen Raum einnehmen, aber dennoch prägen: die nackten roten Zweige vor winterlichem Weiß; die rote Markierung einer Gasleitung durch die grüne Landschaft. „Fundrot“ ist diese Serie denn auch betitelt.

Fotografien stellt auch Volker Hilarius aus, nutzt dabei aber verschiedene Stilrichtungen. Zwei großformatige „Tanzporträts“ zeigen ein Modell in Balettposen, dessen roter Rock eine Verbindung zum Thema schafft. Eine Serie kleinerer „Farbspuren“ hat dagegen rote Elemente durch enge Fokussierung aus ihrem Kontext gelöst: oft geometrisch, manchmal verwischt, an der Grenze zum Abstrakten. Gleich 60 ähnliche, noch kleinere Bilder hat der Künstler unter dem Titel „Streaming“ zu einem Strom von Quasi-Polaroidfotos aufgebaut.

Auf geschäumte Platten hat Anne-Kathrin Matz ihre Fotografien aufgezogen. Als Stadtansichten zeigen sie vor allem Abend- und Nachtbilder, auf denen oft verwischte Lichter dominieren und die roten Akzente setzen. Eine Landschaft unter Spargelfolie vor dem Sonnenuntergang hebt sich von den urbanen Motiven ab.

Als „Ingeniöses Rot“ bezeichnet die Künstlerin Feh Reichl ihre Serie von Fotografien. Die Motive reichen von einer Makroaufnahme über den Himmel bis zu Menschen-Installation. Rote Elemente in den Bildern muss man teils suchen, teils wurden sie durch Nachbearbeitung zusätzlich betont.

Ute C. Rühl hatte ihre Arbeiten in Acryl und Tusche vor allem abstrakt angelegt: Rote und weiße Farbfelder begegnen und überlagern sich, dazu kommen Akzente in Schwarz oder Grau, manchmal mit angedeuteter Gegenständlichkeit. Bei Iris Welker-Sturm sind dagegen konkrete Motive zu erkennen, wenngleich stark stilisiert. So besteht „Le coq“ fast nur aus dem Rot eines Hahnenkopfes und -kamms. „No!“ zeigt eine abgewandte Figur, „Tango“ skizziert ein Paar in tänzerisch bewegten Strichen. In „femme“ bewegt sich die dargestellte Person in Richtung Ethno-Kunst, „Who bin i?“ besteht aus grafisch gestaltetem Text.

Wieder andere Techniken prägen die Werke von MJC Wichmann. Drei Drucke in einem sauberen Illustrationsstil zeigen rothaarige Frauen Ton in Ton vor rosa- und orangefarbenen Schattierungen. Ein weiterer Druck wurde um aufgeklebte rote Elemente bereichert. Auf einigen Gemälden sieht man weitere Frauen mit rotem Haar und großen Augen, in denen man Manga-Einflüsse erkennen kann.

Für eine Einführung reihten die Mitglieder von Impuls-Art zahlreiche Assoziationen auf, die sich zur Farbe Rot ergeben. Iris Welker-Sturm sprach über einige der Aspekte: Rot in der Natur als Warn- oder Signalfarbe, die Aufmerksamkeit erzeugt, Rot als Symbol für Verlockung und Verführung. Vanessa Novak sang dazu mit Gitarre und souliger Stimme einige ihrer Lieder, wofür sie viel Beifall bekam.

Ried-Echo vom 14.5.2019: Kostbarkeiten des Kühkopfs

Von René Granacher

Die Stockstädterin Monika Seib zeigt ihre Makrofotografien im Hofgut Guntershausen. Sie ist mit ihrer digitalen Spiegelreflexkamera unterwegs.

STOCKSTADT – Schönheit liegt im Auge des Betrachters, manchmal aber auch in seiner Kamera. Gerade die Natur bietet Schönes, das dem Auge des unaufmerksamen Spaziergängers leicht entgeht. Solche Besonderheiten sichtbar zu machen gelingt Monika Seib in ihren Fotografien, die seit Freitagabend im Hofgut Guntershausen auf dem Kühkopf zu sehen sind. „Künstlerin Natur“ ist die Ausstellung im Verwalterhaus des Hofguts betitelt.

Ihre Motive findet die Stockstädterin im Ort selbst und oft auf dem Kühkopf, dessen Tier- und Pflanzenwelt ohnehin anziehend ist. In Seibs Fotos werden aber auch Kostbarkeiten des Naturschutzgebiets sichtbar gemacht, die dem Auge sonst durch ihre geringe Größe kaum zugänglich sind: Makroaufnahmen zeigen vor allem Insekten und Blüten mit Feinheiten von großem ästhetischem Reiz.

Da sind Ameisen beim Melken ihrer Blattläuse zu sehen, eine Wespe beim Besuch einer Blüte, noch wartende und schon geöffnete Blütenkelche, auch Käfer beim Liebesspiel. Auch ganz andere Motive aber zeigen in der Vergrößerung ihre Schönheit. Reifnadeln und Tautropfen etwa spielen mit dem Licht, eine Pflanze verwächst mit ihrem Spiegelbild in der Pfütze.

Weil bei der Makrofotografie immer nur ein geringer Tiefenbereich scharf zu sehen ist, besteht ein Teil der Kunst darin, diese Ebene der Schärfe auf die richtigen Teile des Motivs zu legen, um ein interessantes Bild zu erzielen. Daneben gelingen Seib oft auch schöne Farbstimmungen: die violette Blütenglocke vor grünem Hintergrund, das „Doldengold“ im Abendlicht, auch die vorwitzig aus einem Erdspalt schauende grüne Eidechse.

Wechselnde Ausstellungen im Seminarraum des Verwalterhauses gehören – neben den „großen“ Kunstausstellungen im Obergeschoss – zum Konzept des Hofguts als Kulturstätte, sagte Jörg Hartung für den Förderverein. Er begrüßte am Freitag die zahlreichen Gäste der Eröffnung und gratulierte der Fotografin, die zufällig an diesem Tag auch ihren Geburtstag feierte.

Wilfried Pfeiffer, früher Leiter des Stockstädter Bauamtes, sprach über den Werdegang von Monika Seib, mit der er 15 Jahre lang eng zusammengearbeitet hat. „Das Fotografieren liegt ihr im Blut“, sagte er. Schon als Teenager habe sie sich ihre erste Kamera zugelegt, um seitdem ihr Leben bildlich festzuhalten und beim Betrachten der Fotos zu reflektieren. 2007 sei sie auf digitale Fotografie umgestiegen und habe ihre Leidenschaft für die Makrofotografie entdeckt: „So kann sie Unscheinbares groß herausbringen.“

Heute sei sie mit einer digitalen Spiegelreflexkamera unterwegs und versuche aus Respekt vor der Natur, Tiere und Pflanzen möglichst wenig zu stören. Nicht jede Aufnahme könne gleich gelingen, doch sei mit den Jahren viel Sehenswertes zusammengekommen. „Die Natur ist die erhabenste Künstlerin“, schloss er und lud auch zum Erwerb von Monika Seibs Fotografien ein.

„Künstlerin Natur“, so lautet der Titel der Fotoausstellung mit Werken von Monika Seib im ehemaligen Verwalterhaus des Hofguts Guntershausen auf dem Kühkopf. Foto: Vollformat/Robert Heiler

Kühkopf-Frühlingsfest auf dem Hofgut Guntershausen

Das Umweltbildungszentrum Schatzinsel-Kühkopf, der Förderverein Hofgut Guntershausen e. V. und der Geo-Naturpark Bergstraße-Odenwald laden am 01. Mai 2019 zum traditionellen Kühkopf-Frühlingsfest auf das Hofgut Guntershausen bei Stockstadt am Rhein ein.

Geopark-vor-Ort-Begleiter und Ranger bieten ein umfangreiches naturpädagogisches Mitmachprogramm an. Eine Mikroskopierwerkstatt und ein Kreativangebot zur Auenlandschaft ergänzen das Angebot, speziell auch für Kinder und Jugendliche. Als weiteres Angebot für Kinder stehen der Bau von Nistkästen für Vögel zur Unterstützung der biologischen Schädlingsbekämpfung, Informationen zum Leben am Bienenstand und Schädelraten mit dem Fraport-Biologen auf dem Programm.

Darüber hinaus erhalten die Festbesucher aus erster Hand Informationen zum vielfältigen Angebot des Geo-Naturparks Bergstraße-Odenwald. Auch Hessen Forst wird wieder mit einem Stand vertreten sein.

Unter dem Motto „die Fähr fährt“ wird zum Frühlingsfest von 11 bis 18 Uhr die Kühkopf-Fähre von und nach Guntersblum verkehren.

Ab 11:00 Uhr werden deftige Speisen aus der Hofgutküche und dem Café Kühkopf angeboten. Zusätzlich wird es wieder frisch geräucherte Forellen und Fischbrötchen am Stand des Angelsportclubs 1929 e. V. Stockstadt am Rhein geben. Kaffee und eine reichhaltige Kuchentheke runden das Angebot ab.

Wie an jedem Wochenende ist das Umweltbildungszentrum Schatzinsel-Kühkopf und das Stockstädter Museum im Verwalterhaus mit der aktuellen Kunstausstellung in der Galerie geöffnet. Mitglieder des Fördervereins Hofgut Guntershausen und Mitarbeiter des Umweltbildungszentrums stehen an diesem Tag als Ansprechpartner für Fragen rund um die Entwicklung des Hofgutprojektes zur Verfügung.

Gäste, die mit dem Auto anreisen, werden auf den Parkplatz vor der Stockstädter Brücke verwiesen, da der KFZ-Verkehr in dem Naturschutzgebiet verboten ist.

Weitere Infos:

Hofgut Guntershausen: www.hofgut-guntershausen.de

Umweltbildungszentrum Schatzinsel-Kühkopf:
www.schatzinsel-kuehkopf.hessen.de

Geo-Naturpark Bergstraße-Odenwald: www.geo-naturpark.de

Ried-Echo vom 19.3.2019: Fotoschau in Stockstadt liefert ein Bild von früher

von René Granacher

Ausstellung mit Luftaufnahmen aus dem Jahr 1968 stößt auf großes Interesse. Die Farbbilder wurden damals von einem spezialisierten Verlag in Auftrag gegeben.

Historische Luftaufnahmen von Stockstadt aus dem Jahr 1968 sind im ehemaligen Verwaltergebäude des Hofguts Guntershausen zu sehen. Jörg Hartung (Mitte) hat sie zusammengestellt (links Walter Mück, rechts Karl Bäder). Foto: Vollformat/Robert Heiler

STOCKSTADT – Auf großes Interesse stieß die Eröffnung einer neuen Ausstellung im Verwalterhaus des Hofguts Guntershausen. Zu sehen sind dort seit dem Wochenende Luftaufnahmen Stockstadts aus dem Jahr 1968, die einen detaillierten Eindruck des Ortsbilds vor einem halben Jahrhundert liefern. Zahlreiche Stockstädter waren gekommen, um Erinnerungen aufzufrischen und sich auszutauschen.

Die Farbbilder wurden damals von einem spezialisierten Verlag in Auftrag gegeben, Abzüge dann Anwohnern zum Kauf angeboten. Dabei musste, wie Jörg Hartung erläuterte, jedes Luftbild noch bis 1990 vom Regierungspräsidium begutachtet und freigegeben werden, damit keine Informationen über militärische Anlagen verbreitet wurden. Die technische Entwicklung mit Satellitenbildern und Kameradrohnen hat solche Maßnahmen obsolet werden lassen.

In vergangenen 50 Jahren ist der Ort gewachsen

Wie viel sich verändert hat in den vergangenen 50 Jahren, wurde auch deutlich, als Hartung Ereignisse des Jahres 1968 aufzählte. Tatsächlich erlaubt die kleine Ausstellung einen Blick noch weiter zurück in die Ortsgeschichte, wurden die Fotos doch ergänzt um alte Ortspläne von 1886 und 1934 sowie eine frühe Luftaufnahme Stockstadts aus dem Jahr 1930. Der Zeitgeist von 1934 schlug sich auch in der Umbenennung einiger Straßen nieder, die längst zurückgenommen wurde: Damals wurde etwa die Pariser zur Adolf-Hitler-Straße, die Vorder- zur Hindenburg-Straße.

Die Gelegenheit zum Erwerb der Bilder von 1968 bekam die Gemeinde im vergangenen Jahr. Inzwischen hat Jörg Hartung die Bilder gesichtet und aufbereitet, sodass bei jedem Foto auch ein Planausschnitt steht, auf dem der sichtbare Bereich markiert ist. Denn während markante Einrichtungen wie die Kirche oder das Schwimmbad gleich wiederzuerkennen sind, hat sich in anderen Bereichen manches verändert.

Das gilt etwa im Bereich des ehemaligen Nold-Werks, heute ein Wohngebiet mit der neuen Kröncke-Straße. Die Ansichten der Werksgebäude, auf denen die einzelnen Funktionsbereiche des Metallverarbeiters genau zu erkennen sind, gaben Anlass zu vielen Gesprächen im Seminarraum des Hauses. In den umliegenden Straßen wie Falltorweg, Im Eichfeld oder Friedrich-Ebert-Straße gab es ebenfalls zahlreiche Veränderungen.

Noch deutlicher wurde dies an Aufnahmen des damaligen Bahnübergangs in der Friedrich-Ludwig-Jahn-Straße: Wo damals ein VW Käfer gemütlich die Gleise überquerte, ermöglicht heute die Bahnunterführung das Queren der ICE-Strecke. Den kleinen Güterbahnhof, auch von der Firma Nold genutzt, gibt es nicht mehr. Viele alte Funktionsgebäude wie Bahnwärterhäuser oder kleine Häuschen für Dammwärter sind auf den Fotos noch zu sehen, inzwischen aber längst verschwunden.

Dafür kam anderes hinzu, so die Altrheinhalle, auf deren Platz 1968 noch Fußball gespielt wurde. Auf dem Marktplatz erkennt man eine kleine Parkanlage, die heute den Pavillons für Schule und Jugendhaus gewichen ist – denen wegen der geplanten Erweiterung der Schule auch kein langes Leben mehr beschieden sein wird. Die Schule selbst ist auf den Fotos noch in der altvertrauten Form vor ihrer Sanierung und Erweiterung zu sehen.

An vielen Stellen erkennt man, wie sehr der Ort in den vergangenen 50 Jahren gewachsen ist. Die Schloßmühle etwa liegt auf den Fotos noch außerhalb des Ortes. Was weggefallen ist, sind neben Bauernhöfen auch die vielen kleinen Läden: Rewe- und Spar-Markt etwa in der Rheinfeldstraße, in der Karl-Marx-Straße die Gärtnerei Krumb und das Lebensmittelgeschäft Roth.

TERMIN:

Die Ausstellung „Stockstadt am Rhein von oben“ ist bis einschließlich 1. Mai, jeweils samstags, sonntags und feiertags von 13 bis 17 Uhr im Seminarraum des ehemaligen Verwalterhauses des Hofguts Guntershausen zu besichtigen. Der Eintritt ist frei.

Die Ausstellung ist für Alteingesessene eine Einladung zum nostalgischen Rückblick. Nicht nur einstige Gebäude sind zu sehen, dank der Fotos in hoher Auflösung erkennt man auch Details der Zeit. So an der Tankstelle des Autohauses Koss in der Vorderstraße: 54 Pfennige kostete damals der Liter Benzin. (gra)


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