Merian Podcast – Reisen beginnt im Kopf

In einer neuen Podcast-Reihe erkundet das Merian Team Darmstadt mit seiner berühmten Mathildenhöhe, die Fachwerkstadt Groß-Gerau, das Naturschutzgebiet Kühkopf-Knoblochsaue (mit dem Hofgut Guntershausen) und Rüsselsheim mit seiner spannenden Industriegeschichte und großer Kunst. 

Hören Sie selbst:

Das Hofgut Guntershausen als Drehort

Historischer Kurzfilm – Ein Schattenspiel um den Tod

Kürzlich diente der alte Gewölbekeller unter dem Südflügel des Hofutes Guntershausen auf dem Kühkopf als Filmkulisse für den historischen Kurzfilm „Ein Schattenspiel um den Tod“, der als Prüfungsarbeit für das „Digital Film Production Diploma“ an der SAE (School of Audio Engineering) in Frankfurt am Main gedreht wurde. Die besondere Location auf dem Kühkopf wurde von Herrn Jan Folger im Rahmen seines Studiums der Filmproduktion als Drehort ausgewählt. In seiner Arbeit geht es darum, dass ein Film aus der Vergangenheit als Vorlage genommen wird, aus der wiederum ein eigener Film erschaffen wird, der visuell und technisch an die Vorlage angepasst ist.

Szenenfoto aus dem Kurzfilm „Ein Schattenspiel um den Tod“ (Foto: Jan Folger)

Die Vorlage für „Ein Schattenspiel um den Tod“ ist „Nosferatu – Eine Symphonie des Grauens“ vom Regisseur Friedrich Wilhelm Murnau, aus dem Jahre 1922. Hierbei werden von Jan Folger und seinem Team die visuellen Merkmale des historischen Films (z.B. Schwarz-Weiß-Film, 4:3 Format, das Arbeiten mit Schatten) auf das neue Werk angewendet bzw. kopiert.

Jan Folgers Werk handelt von der Protagonistin Theresa Donner, die von einem Schattenmonster namens Umbra heimgesucht wird. Das Monster hat schon die gesamte Nachbarschaft auf dem Gewissen. Die entscheidende Frage ist also: Wird auch Theresa sterben?

Für die Dreharbeiten suchte sich das Team sowohl das Scharfrichterhaus in Groß-Gerau, als auch das Hofgut Guntershausen auf dem Kühkopf aus. Der Förderverein Hofgut Guntershausen e. V. freut sich darüber, dass das Hofgut als Drehort für diese Arbeit gewählt wurde und wünscht Herrn Folger viel Erfolg für den Film und sein Studium.

Vorstandswahl beim Förderverein Hofgut Guntershausen e.V.

Am Mittwoch dem 16.09.2020 fand die Jahreshauptversammlung des Fördervereins Hofgut Guntershausen e.V. statt. Die Jahresberichte der geschäftsführenden Vorstandsmitglieder zu Beginn der Versammlung machten deutlich, dass sich das Engagement im Förderverein und auf dem Hofgut lohnt. Die turnusgemäße Neuwahl des Vorstands bildete den wichtigsten Tagesordnungspunkt, bei dem das bewährte Vorstandsteam unter der Führung von Volker Blum im Amt bestätigt wurde.

Nach durchweg einstimmiger Wahl setzt sich der Vereinsvorstand wie folgt zusammen:
1. Vorsitzender Volker Blum
2. Vorsitzender Reiner Kiesel
Geschäftsführer Jörg Hartung
Schriftführer Gerfried Schmidt
Rechnerin Heike Hartung

Als Beisitzer wurden folgende Mitglieder gewählt:
Ralph Baumgärtel
Thomas Raschel
Claudia Blum
Albrecht Ecker
Walter Mück
Martin Rödl
Ulrich Zacheiß

Als Kassenprüfer wurden Karl Bäder, Monika Seib und Gert Gewalt gewählt.

„Kühkopf – Aquarelle“ – Neue Kunstausstellung im Hofgut Guntershausen

„Kühkopf – Aquarelle“ so heißt die neue Ausstellung in der Galerie im ehemaligen Verwalterhaus des Hofgutes Guntershausen/Kühkopf, 64589 Stockstadt am Rhein. Vom 29. August bis zum 1. November 2020 zeigt der Förderverein Hofgut Guntershausen e.V. rund vierzig Aquarelle von Volker Lehn. Die Motive der Bilder stammen aus dem Naturschutzgebiet Kühkopf-Knoblochsaue: alte Weiden, Eichen und Obstbäume, der Apfellehrpfad, Ausblicke auf den Altrheinarm, Wege und Gebäude auf der Rheininsel.

Aquarell von Volker Lehn

Volker Lehn ist 1953 in Darmstadt geboren. Dort machte er an der Georg-Büchner-Schule Abitur. Nach dem Studium arbeitete er beim Regierungspräsidium in Darmstadt als Diplomverwaltungswirt und an der Erich-Kästner-Schule in Wiesbaden als Lehrer. 2016 ging er in Pension und hat jetzt viel mehr Zeit für seine Hobbys: Mit dem Hund spazieren gehen, fotografieren und malen. Irgendwie hängen diese Freizeitaktivitäten zusammen, denn die Fotos, die auf den Spaziergängen entstehen, sind die Vorlagen für die Aquarelle.

Zwar gibt das Foto die Richtung vor, aber im Malkeller übernimmt bald die Fantasie die Regie und bestimmt die Farbgestaltung und die Stimmung. Farbspritzer verfremden und beleben das Motiv. Hinter Glas entfaltet das Aquarell dann seine ganze Leuchtkraft.

Das Startzeichen für diese Bilderreihe war ein Aquarell von Prof. Müller-Linow. Es heißt: Am Kühkopf. „Ich suchte seinen Standort am Altrhein und fand wunderbare Fotomotive, die zu Aquarellen wurden. Und irgendwann war der Mut da, diese Bilder zu zeigen. Und wo sollten Kühkopfbilder zu sehen sein, wenn nicht auf dem Kühkopf.“ Die Ausstellung ist samstags, sonntags und an Feiertagen jeweils von 13 bis 17 Uhr bei freiem Eintritt zu besichtigen, wobei Spenden zu Gunsten des Fördervereins erbeten sind.


Das Plakat zur Ausstellung finden Sie hier…

Die Broschüre zur Ausstellung finden Sie hier…

Förderverein Kühkopf-Fähre zu Gast auf dem Hofgut

Was ein Sonntag ! Bei sonnigen Stunden verbrachten die Gäste der Führung auf dem Kühkopf am 12.07.2020 den Vormittag.

Jörg Hartung, in Personalunion Vorstand des Förderverein Kühkopf-Fähre und dem des Hofgutes Guntershausen, hatte eine wunderbare Führung mit geschichtlichem Hintergrund über die Zeit vom 30-jährigen Krieg mit den schwedischen Eroberern über die Zeit der Jahrhundertwende mit dem Zarenbesuch bis zur Neuzeit der Rettung des Hofgutes zum heimatkundlichen Museum ausgearbeitet.

Da wir in diesem Jahr leider keine Fähr-Aktions-Tage anbieten können, haben wir uns sehr über das rege Interesse der Besucher an diesem Tag gefreut.

Bleiben Sie uns weiter treu und begleiten Sie uns auf dem Weg zur Anschaffung einer Elektrofähre, schafft sie zum gegebenen Zeitpunkt doch die Verbindung der Kulturlandschaften des Altrheins und Insel Kühkopf.

Freuen wir uns auf dieses Eldorado in Einklang mit Mensch und Natur – im Naturschutzgebiet und dem Umweltbildungszentrum Kühkopf-Knoblochsaue.

Ihr Vorstand vom Förderverein Kühkopf-Fähre – www.kuehkopf-faehre.de

Stockstädter Museum und Kunstgalerie im Hofgut wieder geöffnet

Das Museum Stockstadt am Rhein mit der Kunstgalerie im ehemaligen Verwalterhaus des Hofgutes Guntershausen/Kühkopf ist ab sofort wieder für den Besucherverkehr geöffnet und kann wie bisher samstags,  sonntags und an Feiertagen jeweils von 13 – 17 Uhr besichtigt werden. Wie überall gelten selbstverständlich auch dort die Verhaltensregeln im Zusammenhang mit der Eindämmung des Coronavirus.

Die derzeitige Kunstausstellung „Natürlich Kunst“ des Künstlerkreises Nierstein wurde bis zum 23. August 2020 verlängert.

Aus dem Stockstädter Museum – Die Schaufel der Goldwäscher

Da das Stockstädter Museum im ehemaligen Verwalterhaus des Hofgutes Guntershausen aufgrund der Corona – Pandemie derzeit leider bis auf Weiteres geschlossen bleiben muss, möchten wir ihnen als Ausgleich hierfür auf diesem Wege einige unserer Exponate näherbringen.

Die Schaufel der Goldwäscher

Es war schon immer etwas Besonderes über Rheingold zu verfügen. Daher mag es nicht verwundern, dass wohl über zwei Jahrtausende die Anlieger des Rheins damit beschäftigt waren dem Fluss die winzigen Goldflitterchen abzugewinnen, die er aus dem Gebirgsgestein der Alpen ausspülte und im Ufersand ablagerte.

Wenn im Winter die Bauern sonst keine Arbeit hatten, gingen sie an den Rhein und schüttelten nassen Rheinsand über Bretter, die mit Filzdecken überspannt waren. Das schwere zackige Gold blieb in den Decken haften und wurde später, wenn sie trocken waren, heraus geklopft. Die Goldausbeute war jedoch gering. Noch in den 1890er Jahren arbeitete bei Speyer und Philippsburg der letzte Goldwäscher am Rhein. In der Regel wurden am Tag in neun Arbeitsstunden vier Tonnen Sand gewaschen, die gerade mal ein Gramm Gold erbrachten.

Dass auch im Riedabschnitt des Rheins nach Gold gesucht wurde, beweisen alte Gemarkungsnamen wie beispielsweise „Goldgrund“. Als Beitrag zum Lebensunterhalt schürfte auch so mancher Stockstädter am Rheinufer nach Gold, wie nachweislich die beiden Goldwäscher Johannes Nesinger und Daniel Engelhard, deren Waschbetrieb sich auf dem Kühkopf, am „Geyer“ befand. Sie lieferten ihre im Rhein gefundenen Goldflitter nach Darmstadt an den Münzmeister Johann Hector Rößler, der daraus 1835 das Rheingold – Fünfguldenstück prägte. Es ist die einzige hessische Münze aus Rheingold. Sie trägt das Bildnis des Darmstädter Großherzogs Ludwig II von Hessen und bei Rhein und wurde in einer Auflage von lediglich 60 Exemplaren geprägt.

Im Stockstädter Museum wird eine hölzerne Schaufel aufbewahrt, die beim Goldwaschen im Rhein bei Stockstadt Verwendung fand. Jörg Hartung zeigt dieses seltene Exponat vor der Informationstafel, auf der unter anderem das Fünfguldenstück von 1835 abgebildet ist, das aus hessischem Rheingold hergestellt wurde.
Foto: Caro Hartung

Im Stockstädter Museum befindet sich der Nachbau einer Goldwaschbank, wie sie in jenen Tagen Verwendung fand. Zur Ausrüstung eines Goldwäschers gehörte auch die sogenannte „Niersch“. Das war eine lange, hölzerne Schaufel, die im Waschverfahren bei der Trennung von Gold und Sand genutzt wurde. Eine solche originale „Niersch“ befindet sich als Exponat im Stockstädter Museum. Sie ist 130 cm lang und 16 cm breit.

Der frühere Stockstädter Rektor und Heimatforscher Jakob Mauer (1879 – 1956), hatte diese Schaufel etwa um 1910 von Jakob König erhalten, der angab, noch in seiner Jugend mit seinem Vater am „Geyer“ Gold gewaschen zu haben. Rektor Mauer bewahrte dieses seltene Exponat zunächst bei sich zu Hause auf und gab es dann an das Heimatmuseum nach Groß-Gerau. Als nun vor etwa 20 Jahren im ehemaligen Verwalterhaus des Hofgutes Guntershausen eine Sonderausstellung zur Goldwäscherei im Rhein gezeigt wurde, gab das Groß-Gerauer Museum diese Schaufel nach Stockstadt am Rhein zurück. Dort hält sie seither die Erinnerung an die Zeit wach, in der im Rhein Gold gewaschen wurde.

Aus dem Stockstädter Museum – Die Jagdlappen des Landgrafen Ludwig VIII

Da das Stockstädter Museum im ehemaligen Verwalterhaus des Hofgutes Guntershausen aufgrund der Corona – Pandemie derzeit leider bis auf Weiteres geschlossen bleiben muss, möchten wir ihnen als Ausgleich hierfür auf diesem Wege einige unserer Exponate näherbringen.

Die Jagdlappen des Landgrafen Ludwig VIII von Hessen-Darmstadt

Der frühere Jagdberater des Kreises Groß-Gerau, Herr Ulrich Zacheiß, hatte dem Museum Stockstadt am Rhein zwei original Jagdlappen aus dem 18. Jahrhundert gestiftet. Herr Zacheiß übergab diese bereits 2014 an Museumsleiter Jörg Hartung. Die kostbaren Exponate werden seither im Verwalterhaus des Hofgutes aufbewahrt und sind dort in der Dauerausstellung zu besichtigen.

Die handtuchgroßen Leinenlappen stammen aus dem Besitz des Landgrafen Ludwig VIII von Hessen-Darmstadt, der sich ja bekanntlich öfters zur Jagd in Stockstadt am Rhein und auf dem Kühkopf aufhielt. Die beiden Herrensteine erinnern uns bis heute an seinen Besuch im März 1740, in dessen Verlauf er mit seinem Gefolge über den zugefrorenen Rhein schritt.

Die beiden Jagdlappen, die seit 2014 im Stockstädter Museum aufbewahrt werden

Die mit Schablonen auf die Lappen aufgetragenen roten und schwarzen Ölfarben zeigen die Initialen unseres früheren Landesherren LLZH (Ludwig Landgraf zu Hessen) und mit 1737 das Jahr der Anfertigung. Außerdem erkennt man den Hessischen Löwen, das Wappentier des Fürstenhauses Hessen-Darmstadt. Die andere Seite ist mit dem Kopf eines Türken bedruckt, der wohl als Schreckenssymbol an die Zeit der türkischen Belagerung von Wien 1683 erinnern sollte. Jagdlappen wurden für eine Jagdtechnik benutzt, die man an fast allen deutschen Fürstenhöfen mit besonderer Vorliebe pflegte. Aus der so genannten „Lappenjagd“ entstand das „Eingestellte Jagen“, das sich im Barock zu seiner Blüte entwickelte.

Landgraf Ludwig VIII von Hessen-Darmstadt (1691 – 1768), der sich öfters zur Jagd in Stockstadt am Rhein und auf dem Kühkopf aufhielt

Das Recht zu jagen war ein Privileg der Herrschenden und die Ausübung der Jagd nicht nur ein beliebtes Vergnügen, sondern gleichzeitig ein Statussymbol. Die Vorbereitungen für das „Eingestellte Jagen“ waren sehr umfangreich und dauerten oft 4 bis 5 Wochen. Das Jagdgebiet wurde durch eine Vielzahl von Treibern umstellt und das Wild langsam von außen nach innen getrieben. Jeweils nach Erreichen bestimmter Linien, wie Schneisen oder Wege, wurden auf diesen lange Seile mit herabhängenden Jagdlappen angebracht. Sie sollten verhindern, dass das Wild durch die Treiberkette zurückflüchtete, also „durch die Lappen ging“. Über viele Tage hinweg wurde das Wild nun in einen mit Tüchern und Netzen umgebenen Platz getrieben und dort für den Jagdtag „eingestellt“. Am Jagdtag selbst wurde das Wild mit Hunden in eine eigens errichtete Arena gejagt, in der der Landgraf das Wild dann erlegte. Prunkvolle Festessen bildeten den unerlässlichen Abschluss dieses Schauspiels. Das „Eingestellte Jagen“ wurde nach dem I. Weltkrieg in Deutschland verboten.