Besondere Medaille im Stockstädter Museum

Am 15. Februar 1881 schaffte es ein Bürger aus Stockstadt am Rhein auf die Titelseite der „Darmstädter Zeitung“, die damals das offizielle Mitteilungsorgan der Großherzoglich Hessischen Landesregierung war. Es handelte sich hierbei um den Stockstädter Lehrer und Organist Philipp Roßmann, der am 12. Februar 1881 sein 50jähriges Amtsjubiläum beging.

Das war damals schon etwas Besonderes und auch heute wird ein solches Arbeitsjubiläum von einem Lehrer wohl kaum erreicht. Beachtlich ist, dass Lehrer Roßmann zu diesem Zeitpunkt bereits 74 Jahre alt war und noch immer im aktiven Schuldienst stand. Außerdem war er viele Jahre der Organist der Evangelischen Kirchengemeinde und dürfte daher der Erste gewesen sein, der die 1839 angeschaffte Stockstädter Dreymann – Orgel spielte.

Es stellt sich nun die Frage: wie beging man im Jahre 1881 in Stockstadt dieses Jubiläum? Dies kann man anhand des o. g. Zeitungsartikels nachvollziehen: „Nachdem man beschlossen, anfangs nicht ohne Sträuben Roßmanns, das Jubiläum des alten treuen Dieners in Kirche und Schule zu feiern und alles vorbereitet hatte, brachten ihm den Abend vorher die Gesang- und Kriegervereine mit Fackeln und Lampions und Böllerschüssen ein hübsches Ständchen. Heute Mittag trafen dann die auswärtigen Festgenossen – darunter etwa 30 Lehrer – von allen Seiten ein; an der Spitze die Mitglieder der Großherzoglichen Kreisschulcommission. Ein stattlicher Zug begab sich in das vollständig gefüllte neu hergestellte Gotteshaus, wo nach einem Präludium des Lehrers Fritsch (Biebesheim) der Ortsgeistliche Kromm über das Thema: des „Lehrerberufs“ Wichtigkeit, Beschwerlichkeit und Freudigkeit die Festpredigt hielt.

Im neuen Schulsaal empfing hierauf der mit seltener Kraft an Leib und Seele ausgerüstete Jubilar die Glückwünsche und sinnigen Geschenke. Vor Allem die von Seiner Königlichen Hoheit dem Großherzog ihm verliehene Medaille für 50jährige treue Dienste, sowie die schriftliche Gratulation der obersten Kirchenbehörde, des Herrn Dekans und anderer Geistlichen und Freunde; daran schlossen sich die Ehrengeschenke an und dann auch ein solches von Gemeinde und Kirche. Sodann versammelten sich etwa 87 Personen im Saale des Götz´schen Gasthauses (Anmerkung: dem späteren „Deutschen Haus“) um den Jubilar, zu dem durch ernste und heitere Toaste gewürzten Festmahl.

Das vom Herrn Kreisrath ausgebrachte „Hoch“ auf seine Königliche Hoheit den Großherzog fand allgemeine, herzliche Beistimmung, sowie das andere auf Seine Majestät Kaiser Wilhelm.

Bis zum späten Abend blieben die Festteilnehmer beisammen in Freundschaft und Harmonie, um den wiederholt und tief ergriffenen, das Wort nehmenden und dankenden Jubilar geschart. Und als endlich geschieden werden musste, geschah es mit dem schönen Bewusstsein, nicht nur einen wackeren und alten „Schulmeister“ und trefflichen Organisten geehrt und erfreut, sondern auch überhaupt einen, den Lehrer-Beruf und Segen reichlich fördernden herrlichen Tag gefeiert zu haben.“ Soweit der Artikel der „Darmstädter Zeitung“.

Roßmann hielt noch Unterricht bis zum Jahre 1884 und ging dann im Alter von 77 Jahren in den wohlverdienten Ruhestand. In den Stockstädter Kirchenakten findet man hierzu folgende Notiz:

„Auch der 1. Lehrer Roßmann hat, da seine Kräfte – besonders sein Gehör – abgenommen hatten, um Pensionierung gebeten. Am 29. März lag des vorstelligen Dekret vor, mit vollem Gehalt und unter Anerkennung seiner mehr als 50 Jahre treu geleisteten Dienste. Er siedelte mit seiner hochbetagten Gattin bald darauf zu seinen Angehörigen dahier über.“ Philipp Roßmann verstarb am 04. August 1898 und wurde somit 91 Jahre alt – für die Zeit ein stattliches Alter.

Die dem Pädagogen 1881 verliehene Medaille „für 50jährige treue Dienste“ befand sich noch bis vor kurzem im Besitz eines Ururenkels des Lehrers Roßmann, Herr Karl Heinz Roßmann, der heute in Marktheidenfeld lebt. Herr Roßmann hat nun die historische Medaille an Jörg Hartung, den Leiter des Stockstädter Museums übergeben, der selbst auch ein Urururenkel von Philipp Roßmann ist. Auf der Vorderseite der Medaille befindet sich das Bildnis des Darmstädter Großherzogs Ludwig III von Hessen und bei Rhein, auf der Rückseite die Inschrift „für 50jährige treue Dienste“. Das außergewöhnliche Exponat ist ab sofort im Museum der Gemeinde Stockstadt am Rhein im ehemaligen Verwalterhaus des Hofguts Guntershausen zu besichtigen, das samstags, sonntags und an Feiertagen von 13 – 17 Uhr geöffnet hat. 

Ausstellung wird verlängert

Rheinauenlandschaft – Kühkopfimpressionen von Hans PehleKunstausstellung im Hofgut Guntershausen wird verlängert

Herbstimpressionen am Altrhein – Aquarell von Hans Pehle

Die Ausstellung „Rheinauenlandschaft – Kühkopfimpressionen“ von Hans Pehle wird bereits seit dem 04. März 2023 in der Galerie im ehemaligen Verwalterhaus des Hofguts Guntershausen/Kühkopf, 64589 Stockstadt am Rhein gezeigt. Aufgrund des großen Zuspruchs haben sich die Verantwortlichen nun dazu entschlossen diese Ausstellung mit Aquarellen und Acryl- und Ölgemälden des bekannten Stockstädter Künstlers noch bis zum 29. Oktober 2023 zu zeigen.

Die Ausstellung ist samstags, sonntags und an Feiertagen jeweils von 13 bis 17 Uhr bei freiem Eintritt im ehemaligen Verwalterhaus des Hofguts Guntershausen zu besichtigen, wobei Spenden zu Gunsten des Fördervereins Hofgut Guntershausen e. V. erbeten sind.

Weitere Informationen finden Sie hier…

Seminare auf dem Hofgut

Ihr Seminar auf dem Hofgut Guntershausen

Sie sind auf der Suche nach ansprechenden Räumlichkeiten für Ihre Seminare oder Workshops? Gerne bieten wir Ihnen hierfür unseren Seminarraum im ehemaligen Verwalterhaus des Hofguts Guntershausen an. Das denkmalgeschützte historische Hofgut Guntershausen befindet sich auf der Rheininsel Kühkopf – Hessens größtem Naturschutzgebiet – und bietet schon allein durch seine exponierte Lage eine ganz besondere Atmosphäre zum Arbeiten und Wohlfühlen.     

Ehemaliges Verwalterhaus auf dem Hofgut Guntershausen

Unser Seminarraum hat eine Größe von 44 qm und bietet, je nach Bestuhlungswunsch, Platz für 15 bis 20 Personen. Es stehen Ihnen ein Beamer, WLAN, Flipchart und Moderationswände zur Verfügung, außerdem noch ein separater Raum für Gruppenarbeiten.

Seminarraum – Beispiel 1
Seminarraum – Beispiel 2

Bei Bedarf können wir Ihnen ein „kleines Catering“ bestehend aus Kaffee, Tee, Kaltgetränken, Gebäck, Obst und Kuchen anbieten.

Im historischen Verwalterhaus aus dem 18. Jahrhundert befindet sich auch das Museum der Gemeinde Stockstadt am Rhein mit einer Kunstgalerie. Diese Einrichtung kann in den Pausen gerne besucht werden, ebenso das Umweltbildungszentrum „Schatzinsel Kühkopf“, welches sich in der unmittelbaren Nachbarschaft befindet.

Gerne können Sie Ihr personalisiertes Angebot bei uns anfordern.

Kontakt:

Tel.: 06158 / 828739

eMail: mail@hofgut-guntershausen.de

Filmvorführung: Der Fährmann vom Kühkopf

Die Veranstaltung ist mittlerweile ausgebucht – wir können leider keine Anmeldungen mehr annehmen. Wir freuen uns über das große Interesse!

Am Samstag den 03. Juni 2023 um 19 Uhr zeigt der Förderverein Hofgut Guntershausen e. V. und das Museum der Gemeinde Stockstadt am Rhein im besonderen Ambiente des ehemaligen Pferdestalls auf dem Hofgut Guntershausen/Kühkopf in 64589 Stockstadt am Rhein die Aufzeichnung des historischen Spiels aus der Pestzeit „Der Fährmann vom Kühkopf“, die im Jahr 2004 angefertigt wurde.
Der Eintritt zu dieser Veranstaltung ist frei, Spenden werden erbeten.

Da die Teilnehmerzahl begrenzt ist, bitten wir bis zum 01. Juni 2023 um eine verbindliche Anmeldung an Mail:
mail@hofgut-guntershausen.de
oder Tel. 06158 / 828739.

Führung: Auf historischen Spuren – vom Altrhein zum Hofgut Guntershausen

Zur Führung “Auf historischen Spuren – vom Altrhein zum Hofgut Guntershausen“ lädt das Museum Stockstadt am Rhein am Sonntag den 21. Mai 2023 ein. Während der Führung spricht Museumsleiter Jörg Hartung Themen wie den früheren Stockstädter Rheinhafen und dessen Bedeutung für die Region, den Rheindurchstich 1828/29 und seine Folgen sowie die beiden Stockstädter Herrensteine an, die an die Rheinüberquerung des Landgrafen Ludwig VIII von Hessen-Darmstadt im Jahre 1740 erinnern. Weiterhin erfährt man Interessantes zur Geschichte des Hofgutes Guntershausen, wobei besonders auf den Besuch des Zaren Nikolaus II. von Russland im Jahre 1903 eingegangen wird.

Abschließend wird das Stockstädter Museum im ehemaligen Verwalterhaus des Hofgutes besichtigt, wo neben Exponaten zur Goldwäsche im Rhein und der Landung des Grafen Zeppelin mit seinem Luftschiff auf dem Rhein im Jahre 1908 auch eine interessante Dauerausstellung zur Hofgutgeschichte besichtigt werden kann.

Treffpunkt ist um 10 Uhr auf dem Parkplatz an der Altrheinbücke in Stockstadt am Rhein, die Führung dauert ca. 2 Stunden.
Eine Teilnahmegebühr wird nicht erhoben, wobei Spenden zu Gunsten des Fördervereins Hofgut Guntershausen e. V. erwünscht sind.
Da die Teilnehmerzahl begrenzt ist, wird bis Mittwoch 17. Mai 2023 um eine verbindliche Anmeldung per Mail an: mail@hofgut-guntershausen.de od. Tel. 06158 / 828739 gebeten.

Kühkopf-Frühlingsfest auf dem Hofgut Guntershausen

Das Umweltbildungszentrum Schatzinsel-Kühkopf (UBZ), der Förderverein Hofgut Guntershausen e. V. und der Geo-Naturpark Bergstraße-Odenwald laden am 01. Mai 2023 zum traditionellen Kühkopf-Frühlingsfest auf das Hofgut Guntershausen bei Stockstadt am Rhein ein.

Geopark-vor-Ort-Begleiter, Ranger und das UBZ bieten ein umfangreiches naturpädagogisches Mitmachprogramm an. Darüber hinaus erhalten die Festbesucher aus erster Hand Informationen zum vielfältigen Angebot des Geo-Naturparks Bergstraße-Odenwald. Eine Naturforscherwerkstatt, ein Vorlesetipi und ein Kreativangebot zur Auenlandschaft ergänzen das Angebot speziell für Kinder und Jugendliche. Auch Hessen Forst wird wieder mit einem Stand vertreten sein. Im Umweltbildungszentrum kann die Sonderausstellung „Wilder Wald am großen Fluss“ besichtigt werden und der Künstler Mario Derra ist mit seiner mobilen Werkstatt im Tonnengewölbe vertreten. Außerdem beteiligt sich die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald mit einer Drechslerwerkstatt am Fest.

Wie an jedem Wochenende kann das Museum der Gemeinde Stockstadt am Rhein im ehemaligen Verwalterhaus des Hofguts mit der aktuellen Kunstausstellung „Rheinauenlandschaft – Kühkopfimpressionen“ von Hans Pehle besichtigt werden. Am Stand des Fördervereins Hofgut Guntershausen werden regionalgeschichtliche Veröffentlichungen angeboten, wie beispielsweise die aktuelle Dokumentation „Das herrschaftliche Lagerhaus und der Hafen zu Stockstadt am Rhein“.

Mit einem Infostand beteiligen sich am Fest zudem: der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club e. V., die Kühkopfimker, Foodsharing Groß-Gerau, die Bienenbotschafter und „Stockstadt hilft“.

Ab 11:00 Uhr sorgt das „Café Kühkopf“ mit deftigen Speisen für das leibliche Wohl der Gäste. Zusätzlich wird es wieder frisch geräucherte Forellen und Fischbrötchen am Stand des Angelsportclubs 1929 e. V. Stockstadt am Rhein geben. Kaffee und eine reichhaltige Kuchentheke des Fördervereins Hofgut Guntershausen runden das kulinarische Angebot ab.

Mitglieder des Fördervereins Hofgut Guntershausen und Mitarbeiter des Umweltbildungszentrums stehen an diesem Tag als Ansprechpartner für Fragen rund um die Entwicklung des Hofgutprojektes zur Verfügung.

Gäste, die mit dem Auto anreisen, werden auf den Parkplatz vor der Stockstädter Brücke verwiesen, da der KFZ-Verkehr in dem Naturschutzgebiet verboten ist.

Kuchenspende für das Frühlingsfest 

Da der Förderverein Hofgut Guntershausen e. V. auch in diesem Jahr die Kuchentheke für das Kühkopf-Frühlingsfest wieder so reichhaltig wie möglich bestücken möchte, würde sich der Verein sehr über Kuchenspenden freuen. Falls Sie die Veranstaltung in Form einer Kuchenspende unterstützen wollen, melden Sie sich bitte bis zum 28.04.2023 bei Frau Heike Hartung unter der Rufnr. 06158/828712 (Anrufbeantworter) oder per Mail
an Heike.Hartung@t-online.de  Herzlichen Dank für Ihre Unterstützung!

Hofgutnachmittag: Vor 80 Jahren – Der Bombenabwurf auf Stockstadt am Rhein

Siehe Artikel im Groß Gerauer Echo vom 18.4.2023


Vielen Dank für Ihr Interesse! Leider ist der Vortrag am Sonntag schon komplett ausgebucht und wir können keine weiteren Anmeldungen annehmen!

Am Sonntag den 16. April 2023 um 15:00 Uhr veranstaltet der Förderverein Hofgut Guntershausen e. V. im Seminarraum des ehem. Verwalterhauses auf dem Hofgut Guntershausen/Kühkopf in 64589 Stockstadt am Rhein einen weiteren Hofgutnachmittag. Während des II. Weltkrieges wurden in der Nacht vom 10. auf den 11. April 1943 in Stockstadt am Rhein etliche Häuser und Scheunen durch einen Bombenabwurf zerstört. Auch der Tod einer Mitbürgerin war zu beklagen. Anlässlich des 80. Jahrestages dieses Ereignisses hält Jörg Hartung nun einen Vortrag zu diesem Thema, bei dem auch zahlreiche historische Aufnahmen der zerstörten Stockstädter Gebäude gezeigt werden.

Für Kaffee und Kuchen ist gesorgt. Der Eintritt zu dieser Veranstaltung ist frei, Spenden werden erbeten.

Da die Teilnehmerzahl begrenzt ist, bitten wir bis zum 13. April 2023 um eine verbindliche Anmeldung unter Mail: mail@hofgut-guntershausen.de
oder Tel. 06158 / 828739.

Regionalgeschichtliches auf der Buchmesse im Ried

Neue Dokumentation zum herrschaftlichen Lagerhaus und dem Stockstädter Rheinhafen

Das Stockstädter Museum im Hofgut Guntershausen wird auch in diesem Jahr auf der Buchmesse im Ried am 11. und 12. März 2023 in der Altrheinhalle, Insel-Kühkopf-Straße 1, 64589 Stockstadt am Rhein, vertreten sein. Dort können sich die Besucher am Messestand über die aktuellen Entwicklungen auf dem Hofgut informieren.

Erstmals kann dort die vom Förderverein Hofgut Guntershausen herausgegebene Broschüre „Das herrschaftliche Lagerhaus und der Hafen zu Stockstadt am Rhein“ erworben werden. Diese von Jörg Hartung verfasste Veröffentlichung beschäftigt sich mit dem 1849 abgebrannten herrschaftlichen Lagerhaus und dem früheren Stockstädter Rheinhafen. Auslöser für die Dokumentation war das Auftauchen eines Ölgemäldes im Kunsthandel, welches den Titel „Blick über den Rhein auf Stockstadt“ trägt und um 1780 entstand. Dieses Gemälde zeigt das enorme herrschaftliche Lagerhaus der Darmstädter Landgrafen – den „Bau“ – mit dem noch in seiner ursprünglichen Breite an Stockstadt vorbeifließenden Rheinstrom.

Zum Teil bis zu 400 Jahre altes Aktenmaterial wurde zur Klärung der Frage herangezogen, wie Stockstadt zu seinem Rheinhafen kam und welche Bedeutung dieser für Südhessen hatte. Anschaulich stellt Jörg Hartung die frühere Nutzung des ca. 65 Meter langen landgräflichen Lagerhauses anhand zahlreicher historischer Veröffentlichungen und Dokumente dar. Ebenso wird beschrieben, wie der Stockstädter Hafenbetrieb schließlich sein Ende fand. Der Stockstädter Künstler und Buchautor Hans Pehle hat dankenswerterweise mit zwei Aquarellen zur Illustration dieser Veröffentlichung beigetragen und zur Einführung eine Interpretation des historischen Gemäldes von 1780 verfasst.  

Neben Info-Broschüren zum Kühkopf wird auch ein breit gefächertes Angebot an Heimatliteratur über Stockstadt am Rhein, das Ried und den Kühkopf für die Besucher bereitgehalten. Außerdem besteht die Möglichkeit zum Erwerb und zur Einsicht in das Familienbuch Stockstadt am Rhein 1643 – 1900, aus dem Jörg Hartung gerne Auskünfte zur Stockstädter Familiengeschichte erteilt.

Das herrschaftliche Lagerhaus und der Stockstädter Rheinhafen

Als im März 2019 im Kunsthandel das Ölgemälde „Blick über den Rhein auf Stockstadt“ auftauchte, war das eine kleine Sensation. Auf diesem wohl um 1780 entstandenen Gemälde ist neben dem noch in seiner vollen Breite von ca. 300 Metern an Stockstadt vorbeifließenden Rhein auch das herrschaftliche Lagerhaus der Darmstädter Landgrafen abgebildet. Dieses Ereignis war für Jörg Hartung, der Leiter des Museums der Gemeinde Stockstadt am Rhein, der Anlass sich intensiver mit den Themenbereichen „früherer Stockstädter Rheinhafen“ und „herrschaftliches Lagerhaus“ zu befassen, so dass die nun vorliegende Dokumentation entstehen konnten. Diese vom Förderverein Hofgut Guntershausen e. V. herausgegebene Broschüre überrascht mit neuen und hoch interessanten Informationen über das 1849 abgebrannte herrschaftliche Lagerhaus, den „Bau“. Zudem liefert sie Detailwissen über die Entwicklungen sowie die wirtschaftliche Bedeutung des Stockstädter Hafens für unsere Region.  

Da nun mit dem historischen Gemälde erstmals eine Abbildung des herrschaftlichen Lagerhauses vorlag, kam die Idee auf hiervon ein Modell anzufertigen. Jörg Hartung konnte hierfür seinen Vater Herrn Dr. Ing. Bernhard Hartung gewinnen, der bis zu seinem Tod im Juni 2021 noch an diesem Projekt mitarbeitete. Unter Verwendung von historischem Kartenmaterial konnte er den genauen Standort des Gebäudes ermitteln und die Daten zusammentragen, die das Erstellen eines maßstabgetreuen Plans des Lagerhauses erst ermöglichten. Schließlich führte Dipl. Ing. (FH) Stefanie Hartung – Schween diese Arbeit fort, so dass Jörg Hartung dann mit Unterstützung von Walter Mück ein Modell des Gebäudes im Maßstab 1:64 gestalten konnte. Die künstlerische Ausgestaltung des Modells wurde von Hans Pehle übernommen, der auch mit zwei Aquarellen zur Illustration der neuen Veröffentlichung beitrug. Zudem verfasste er hierfür eine Interpretation des historischen Gemäldes von 1780.

Foto: Walter Mück

Die Dokumentation „Das herrschaftliche Lagerhaus und der Hafen zu Stockstadt am Rhein“, sowie das Modell des Lagerhauses, wurden am 23. Februar 2023 im ehemaligen Verwalterhaus des Hofgutes Guntershausen der Öffentlichkeit vorgestellt. Der Vorsitzende des Fördervereins Hofgut Guntershausen, Volker Blum, begrüßte die zahlreichen Gäste, unter denen sich auch der 1. Kreisbeigeordnete Herr Adil Oyan und Bürgermeister Thomas Raschel befanden. Nach dem Grußwort des Bürgermeisters stellte Jörg Hartung die neue Dokumentation vor. Anschließend interpretierte Hans Pehle in einem Vortrag die Darstellungen auf dem ca. 240 Jahre alten Gemälde. Das Modell ist nun im Stockstädter Museum, dem ehemaligen Verwalterhaus des Hofgutes Guntershausen, ausgestellt, ebenso eine Kopie des historischen Gemäldes „Blick über den Rhein auf Stockstadt“.

Die neue Veröffentlichung des Fördervereins kann während der Buchmesse im Ried am 11. und 12. März 2023 in der Stockstädter Altrheinhalle erworben werden. Danach zu den Öffnungszeiten des Stockstädter Museums jeweils samstags, sonntags und feiertags von 13 – 17 Uhr.

Rheinauenlandschaft – Kühkopfimpressionen von Hans Pehle

Neue Kunstausstellung im Hofgut Guntershausen

„Rheinauenlandschaft – Kühkopfimpressionen von Hans Pehle“ – so lautet der Titel der neuen Ausstellung in der Galerie im ehemaligen Verwalterhaus des Hofgutes Guntershausen/Kühkopf, 64589 Stockstadt am Rhein. Vom 04. März bis 21. Mai 2023 zeigt der Förderverein Hofgut Guntershausen e. V. Aquarelle und Acrylgemälde von Hans Pehle, des bekannten Künstlers der Rheinauenlandschaft.

Die Ausstellungseröffnung findet am Freitag, 03. März 2023 um 18:00 Uhr in Anwesenheit des Künstlers statt.

Hans Pehle ist Kunstmaler und Autor, er lebt seit seiner Geburt in Stockstadt am Rhein. Er stammt aus einer seit fünf Generationen malenden Familie. Seit Jahrzehnten hat er sich bei seiner Malerei der Rheinauenlandschaft in seiner Heimat verschrieben. Zu seinen bevorzugten Techniken gehören vor allem die Aquarell- u. die Acrylmalerei. Seine Kunst ist betont naturalistisch.

Pehle: „Ich möchte die Natur nicht interpretieren, sondern sie mit meinen Bildern so darstellen, wie sie ist, Die außerordentliche Vielfalt, die Nuancen der Farben im Wechsel der Jahreszeiten, mit denen die Natur sich präsentiert, versuche ich mit meiner Kunst dem Betrachter zu vermitteln.“

Neben den unterschiedlichsten künstlerischen Tätigkeiten, hat er in über 20 Einzelausstellungen seine Bilder präsentiert, ebenso in vielen Publikationen, wo er auch als Heimatforscher tätig ist.  So wurde er auch u.a. als „Maler der Rheinauenlandschaft“ bekannt. Mit seiner Initiative „Künstler für den Erhalt des Hofgutes Guntershausen“ hat er maßgeblich dazu beigetragen, einen Abriss in dem denkmalgeschützten Gebäudeensemble zu verhindern. Aufgrund seiner langjährigen Tätigkeit in Kunst und Kultur, wurde ihm im November 2021 der „Ehrenbrief des Landes Hessen“ verliehen. Die Ausstellung im ehemaligen Verwalterhaus des Hofgut Guntershausen ist samstags, sonntags und an Feiertagen jeweils von 13 bis 17 Uhr bei freiem Eintritt zu besichtigen, wobei Spenden zu Gunsten des Fördervereins erbeten sind.