Ried Echo vom 16.5.2017: Neun Darmstädter Maler präsentieren ihre Arbeiten auf dem Kühkopf

Von René Granacher

STOCKSTADT – Nicht zum ersten Mal stellen die Darmstädter „Donnerstagsmaler“, genannt Doma, derzeit ihre Werke im Hofgut Guntershausen aus. Wer die aktuellen Bilder bei der Vernissage am Freitag oder danach am Wochenende besuchte, konnte daher auch alte Bekannte entdecken.

Stilarten, Techniken und Anspruch sind in der Vielzahl der Bilder sehr unterschiedlich gelagert. Zu den interessantesten Stücken gehören die Gemälde der ehemaligen Kunstlehrerin Almuth Bistri. Ihr Spektrum reicht vom expressionistischen Porträt bis zu abstrakten Bildern, die gekonnt mit Andeutungen arbeiten. Meist malt Bistri mit Acrylfarben.

Wolfgang Schönegge stellt gefällige Aquarelle aus, die in starken Farben vor allem Darmstädter Motive aufgreifen. Dabei werden die die stimmigen Kompositionen oft von schönen Lichtstimmungen ergänzt. Eine Besonderheit sind Niels Kirschs „Kritzeleien“, die schon früher im Hofgut zu sehen waren und – teils spielerisch, teils Fleißarbeit – verschiedene Kunststile aufgreifen mit mal organischer und mal geometrischer Wirkung, mal flächig und mal räumlich.

Peter Hadwiger hat früher aquarelliert, kann aber wegen eines Augenproblems nur noch starke Schwarz-Weiß-Kontraste wahrnehmen. Aus der Not macht er eine Tugend, indem er nun Linoldrucke anfertigt, von Darmstädter Ansichten oder solchen auf Kreta. Stadt und Bäume sind die Motive, die sich Ute Lambinus für ihre Aquarelle gewählt hat. Weitere Aquarellbilder stammen von Christel Frank und deuten die Formen von Darmstädter Szenen nur grob an.

Johanna Hickler ist in der Ausstellung mit figürlichen Aquarellen ebenso vertreten wie mit abstrakten Motiven, die mit Pastellkreiden gemalt sind. Diese Motive lassen oft an Makrofotografie denken und wirken durch eine reduzierte Palette gedeckter Farben. Dorothea Baran arbeitet ebenfalls mit Ölkreiden, setzt ihre Bilder aus bunten Farbflächen eher einfach zusammen. Auch die Bilder von Karin Götze in der Gruppenausstellung wirken oft kindlich. Sie wohnt nicht in Darmstadt wie die meisten Mitglieder der Gruppe, sondern reist aus Dieburg zu den wöchentlichen Malstunden an.

Seit mehreren Jahrzehnten schon trifft sich die Gruppe, wobei es Zu- und Abgänge gibt. Gemeinsam zeichnen oder malen sie vor allem in Darmstadt, wo man sie an verschiedenen Orten antreffen kann. „Im Schutz der Gruppe“, sagte Christel Frank einführend, trauen sie sich, unter den Augen der Öffentlichkeit zu arbeiten. Neben den ausgestellten Mitgliedern der Gruppe gebe es weitere, sagte Frank, die diesmal nicht vertreten seien. Claudia Blum-Borell vom Förderverein des Hofguts begrüßte die Gäste in der Galerie und lobte die Zusammenstellung als beeindruckend und vielfältig.

Die Vernissage wurde von einem Tangoduo musikalisch umrahmt: Mit Geige und Gitarre spielten Inken Renner und Günther Kreuzkamp Lieder um Liebe, Lüge und Schmerz, teils mit spanischem Gesang.

 

Ausstellung läuft noch bis zum 9. Juli

Die Ausstellung ist bis zum 9. Juli im Obergeschoss des Verwalterhauses zu sehen. Geöffnet ist an Wochenenden und Feiertagen jeweils von 13 bis 17 Uhr, der Eintritt ist frei.


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