Aus dem Stockstädter Museum – Das Porträt des Großherzogs Ernst Ludwig

Im Stockstädter Museum, dem ehemaligen Verwalterhaus des Hofgutes Guntershausen, befindet sich in der Dauerausstellung zur Geschichte des Hofgutes eine Porträtaufnahme des letzten Hessischen Großherzogs Ernst Ludwig von Hessen und bei Rhein. Der Großherzog wurde am 25. November 1868 in Darmstadt geboren und starb am 9. Oktober 1937 in Schloss Wolfsgarten bei Langen, er regierte das Großherzogtum Hessen von 1892 bis 1918.

Signierte Porträtaufnahme von Großherzog Ernst Ludwig von Hessen und bei Rhein aus dem Jahre 1906.

Die Porträtaufnahme im Stockstädter Museum ist zudem etwas Besonderes, wie Museumsleiter Jörg Hartung zu berichten weiß, da diese vom Großherzog im Jahre 1906 selbst signiert wurde. Gerahmt ist das 18 mal 23 cm große Bild mit einem schlichten Holzrahmen. Fotos wie dieses wurden von Ernst Ludwig zu besonderen Anlässen an verdiente und hochstehende Persönlichkeiten verschenkt.

In diesem Zusammenhang muss man wissen, dass der letzte Darmstädter Großherzog in den Jahren von 1900 bis 1913 jährlich zur Jagd nach Stockstadt am Rhein beziehungsweise auf den Kühkopf kam. Die zeitgenössische Presse nahm regen Anteil daran, wie es das nachstehende Beispiel der Darmstädter Zeitung vom 30. Oktober 1913 belegt:

„Große Jagd bei Stockstadt.

Heute, Donnerstag, findet auf dem bei Stockstadt am Rhein gelegenen Hofgut des Freiherrn von Heyl die diesjährige erste große Jagd statt. Als Schützen sind anwesend: der Großherzog von Hessen, Prinz Heinrich von Preußen, Fürst Leiningen, Fürst Birstein, Graf Wilhelm von Laubach, Graf Kuno zu Stolberg-Roßla, Graf Görtz, General von Heyl, Exzellenz von Eichhorn, Armeeinspekteur, Exzellenz von Hahn, Generaladjutant des Großherzogs von Hessen, der Adjutant des Prinzen Heinrich von Preußen, Exzellenz Freiherr von Heyl zu Herrnsheim, Baron Cornelius von Heyl zu Herrnsheim, Baron Ludwig von Heyl zu Herrnsheim.“

Der Ausgang des I. Weltkrieges und die damit verbundene Revolution im Jahre 1918 setzte der bisher in dieser Form auf dem Kühkopf betriebenen Jagd großen Stils ein jähes Ende.


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Aus dem Stockstädter Museum – Das Aquarell das Grafen Oberndorff

Aquarell des Hofgutes Guntershausen (damals Schmittshausen), das um 1840 entstand und vom Grafen Carl von Oberndorff gemalt wurde.

Im Museum der Gemeinde Stockstadt am Rhein im ehemaligen Verwalterhaus des Hofgutes Guntershausen befindet sich ein besonders interessantes Aquarell, das um 1840 entstand. Das Werk zeigt die wohl früheste bekannte Darstellung des heutigen Hofgutes Guntershausen, das damals noch „Schmittshausen“ genannt wurde. Der Maler des Bildes war kein geringerer als Graf Carl von Oberndorff. Die Grafen von Oberndorff waren in den Jahren von 1833 bis 1888 die Besitzer des Hofgutes auf dem Kühkopf, bevor sie es schließlich an den Wormser Reichstagsabgeordneten und Lederfabrikanten Cornelius Freiherr von Heyl zu Herrnsheim verkauften.

Das etwa 40 mal 50 cm große Aquarell stellt die Überfahrt einer Fähre über den Altrhein zum Kühkopf dar. Im Hintergrund sieht man ein am Ufer auf der Kühkopfseite liegendes Segelschiff, das Hofgut mit dem 1978 abgerissenen „Herrschaftshaus“ und weiteren Wirtschaftsgebäuden. Sehr gut zu erkennen ist links im Bild sogar noch der Vorgängerbau des um 1900 gebauten heutigen Forsthauses.

Vor über zehn Jahren diente dieses Aquarell sogar als Motiv für die 55 Cent Briefmarke des mittlerweile insolventen privaten Postanbieters „MaxiMail“, wie Museumsleiter Jörg Hartung weiß. Im Besitz des Stockstädter Museums befindet sich dieses außergewöhnliche Gemälde bereits seit 1988, als es der Gemeinde Stockstadt am Rhein von der Heidelberger Galerie Olaf Greiser zum Kauf angeboten wurde und der Gemeindevorstand den Ankauf einstimmig beschloss. Das originale Bild wird heute in einer Vitrine im Museum aufbewahrt und ist in der Dauerausstellung zur Geschichte des Hofgutes Guntershausen zu besichtigen.


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Aus dem Stockstädter Museum – Der „Krauth Schnellwechsler“ aus dem Stockstädter Freibad

In diesem Jahr bekam das Stockstädter Museum ein weiteres interessantes Exponat. Es handelt sich hierbei um einen sogenannten „Schnellwechsler Nr. D 10 511“, der bei der Firma Professor Alfred Krauth Apparatebau GmbH & CO.KG in Eberbach am Neckar hergestellt wurde. Das Gerät stammt aus den 1960er Jahren und fand früher im Stockstädter Freibad Verwendung. Dort wurde die elektrisch betriebene Maschine zur automatischen Sortierung des Münzgeldes eingesetzt, wo es allerdings spätestens seit der Umstellung von D-Mark auf Euro – zum 31. Dezember 2001 – nicht mehr verwendet werden konnte und seither in einem Regal aufbewahrt wurde.

Kürzlich übergab nun Herr Thomas Metzger vom Stockstädter Freibad den Schnellwechsler an Herrn Jörg Hartung vom Museum der Gemeinde Stockstadt am Rhein im Verwalterhaus des Hofgutes Guntershausen, wo das Gerät nun erst einmal im Depot aufbewahrt wird.

Die Herstellerfirma Professor Alfred Krauth Apparatebau GmbH & CO.KG ist seit über 90 Jahren mit der Geschichte des Öffentlichen Personen Nahverkehrs eng verknüpft. Mit einer genialen Erfindung, dem Galoppwechsler, gründete Herr Professor Alfred Krauth 1926 seine Firma in Düsseldorf mit dem Eintrag „Herstellung und Vertrieb von Geldwechslern“.

Schnell fanden Produkte der Firma Krauth eine weite Verbreitung. Nach dem II. Weltkrieg, im Jahre 1948, begann Professor Alfred Krauth in seinem Eberbacher Sommerhaus mit dem Wiederaufbau des Unternehmens. Das Unternehmen stellt bis heute Geräte wie Fahrscheinautomaten, elektronische Fahrscheindrucker, Einstiegskontrollsysteme und Mautautomaten her. Noch immer produziert die Firma – nun als „krauth technology GmbH“ – am Standort Eberbach, ist jetzt allerdings Bestandteil der DuTech Holdings Ltd. mit Sitz in Shanghai.

Auf die Anfrage von Museumsleiter Jörg Hartung, ob möglicherweise noch Unterlagen zum Verkauf des Schnellwechslers an die Gemeinde Stockstadt am Rhein aus den 1960er Jahren vorhanden seien, antwortete die Firma umgehend. Im Firmenarchiv waren hierzu aber leider keine Unterlagen mehr zu finden.


Der „Krauth Schnellwechsler“ aus dem Stockstädter Freibad wurde kürzlich an das Museum der Gemeinde Stockstadt am Rhein übergeben.

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Aus dem Stockstädter Museum – Die Miele Buttermaschine

Die Miele-Buttermaschine – ein Stück ländlicher Alltagskultur

Im Bestand des Stockstädter Museum im Verwalterhaus des Hofgutes Guntershausen befindet sich bereits seit 1993 eine „Miele Buttermaschine – Modell A1“, die kürzlich durch Museumsmitarbeiter Martin Rödl sorgfältig restauriert wurde. Miele ist ein Markenname, der Hausfrauenherzen höher schlagen lässt und damals wie heute ein Symbol für deutsche Haushaltsgeräte höchster Qualität ist.

Das Butterfass auf dem Kühkopf spiegelt ein Stück Kulturgeschichte der 1920er und 1930er Jahre wieder. In diesem Fall handelt es sich um ein besonderes Modell, denn die „Miele Buttermaschine ist die Beste“, wie der mit blauer Schrift bedruckte und mit Silberornamenten geschmückte Deckel des Fasses wirbt. Aus einem Materialmix gefertigt, war dieses Haushaltsgerät für die heimische Butterproduktion konzipiert. So ist der Deckel des Geräts aus leichtem Fichtenholz, während der Korpus des Fasses aus belastungsfähigeren Eichenhölzern zusammengesetzt wurde, die durch vier Eisenringe stabilisiert werden. Die Flügel im Inneren der Buttermaschine sind, vor allem aus hygienischen Gründen, in Buchenholz gefertigt. Die Oberflächenstruktur dieses heimischen Holzes gilt als besonders glatt und damit auch leicht zu reinigen. Die Butter wird durch die manuelle Betätigung eines metallenen Zahnradgetriebes mit zwei Rädern geschlagen. Am Boden des Fasses ist ein verkorkter Ablauf angebracht.

Früher wurde der Rahm, welcher sich bei der Lagerung nicht pasteurisierter Milch in natürlicher Weise bildet, abgeschöpft und in solchen oder ähnlichen Butterfässern von Hand gebuttert. Als Nebenprodukt der Butterherstellung entsteht die Buttermilch, daher der Ablauf am Boden des Fasses. Scheint die Eigenproduktion von Butter für uns Supermarktverwöhnte fremd, so spielte die Selbstversorgung noch in den 1920er Jahren eine wichtige Rolle.

Das handwerklich ausgeklügelte Exponat ist noch immer voll einsatzbereit, nach modernen Hygienevorschriften darf Butter allerdings nur noch aus pasteurisierter Milch hergestellt werden. Die Miele Buttermaschine ist heute nicht nur Museumsexponat, sondern auch ein echtes Sammelobjekt. So ist sie sowohl als Markenprodukt als auch aus dekorativen Gründen von Sammlern begehrt, wie Museumsleiter Jörg Hartung weiß.

Foto: Martin Rödl

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Aus dem Stockstädter Museum – Die Eismaschine

Im vergangenen Sommer haben sich sicher viele Menschen eine Eismaschine gewünscht, die im Handumdrehen leckeres Speiseeis zaubert. Bei der Eismaschine im Stockstädter Museum, die aus den 1930er Jahren stammt, wären sie vor dem Eisgenuss allerdings mächtig ins Schwitzen gekommen. Es braucht nämlich etliche Kurbelumdrehungen bis man mit einem Eis belohnt wird.

Heute gehört ein Kühlschrank zur Grundausstattung einer Wohnung. Die künstliche Kälte hat aber in vielen Regionen erst nach dem Zweiten Weltkrieg flächendeckend Einzug gehalten. Gewölbekeller und kühle Speisekammern sorgten vorher dafür, dass Lebensmittel auch im Sommer länger frisch blieben. Wenn dabei Eis zum Einsatz kam, handelte es sich um Natureis, das im Winter auf stehenden Gewässern geerntet und in Eiskellern aufbewahrt wurde. Dieses Eis kam in Stangen oder Blöcken in den Handel und war auch für unsere Eismaschine unentbehrlich, wie Museumsleiter Jörg Hartung weiß.

Maschine zur Herstellung von Speiseeis, um 1930. Foto: Martin Rödl

Die Eismaschine im Stockstädter Museum besteht aus einem Kübel aus Kiefernholz mit genuteten und gespundeten Dauben. Eine Büchse aus verzinntem Eisenblech mit einem Rührwerk sitzt in einigem Abstand in der Mitte auf einem Zapfen. In den Zwischenraum zwischen Kübel und Büchse füllte man abwechselnd kleingehacktes Eis und Viehsalz. Mit den Kurbelbewegungen drehen sich Büchse und Rührwerk über ein Kegelradgetriebe in entgegengesetzter Richtung. Eis und Salz lösen sich langsam auf und entziehen dabei dem Inhalt der Metallbüchse Wärme, so dass er gefriert. Dann kann die Büchse herausgenommen und der Inhalt gestürzt werden.

Auf der Maschine befindet sich der Herstellername „Alexanderwerk“. Namensgebend war Alexander von der Nahmer, der 1885 in Remscheid eine Eisengießerei gegründet hatte. Seit den 1930er Jahren kamen neben Küchengeräten auch Maschinen für die chemische und pharmazeutische Industrie hinzu. In diesem Bereich ist das Unternehmen bis heute tätig. Noch immer verbindet sich der Name „Alexanderwerk“ aber mit den unverwüstlichen Küchengeräten aus Omas Tagen.

Die alte Eismaschine befindet sich schon seit den 1980er Jahren im Stockstädter Museum und wurde kürzlich von Museumsmitarbeiter Martin Rödl restauriert.


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Aus dem Stockstädter Museum – Der Leiterwagen / „Bollerwagen“

Im Bestand des Stockstädter Museums im ehemaligen Verwalterhaus des Hofgutes Guntershausen befindet sich ein alter Leiterwagen, der wohl um 1930 gefertigt wurde und von sehr hoher handwerklicher Qualität ist. Dieses vollständig erhaltene hölzerne Wägelchen wurde kürzlich durch den Museumsmitarbeiter Martin Rödl sehr sorgfältig restauriert.

Scherzhaft nannte man diese Wägelchen auch „Bollerwagen“. Eine Bezeichnung, die wohl vom „bollernden“, polternden Geräusch stammt, das früher mit den Eisen bereiften Holzrädern eines solchen Gefährts auf dem Kopfsteinpflaster entstand.

Im kleinbäuerlichen Haushalt fanden Bollerwagen für jegliche Transporte und im Besonderen bei der Feldarbeit Verwendung. In der „schlechten Zeit“ ging man damit auch zum „stoppeln“. So nannte man es, wenn die ärmeren Leute die nach der Ernte übrig gebliebenen Feldfrüchte aufsammeln durften.

Leiterwagen sind auch auf vielen Fotos aus der Zeit von Flucht und Vertreibung nach dem II Weltkrieg zu sehen. Beladen mit allem, was die Menschen noch besaßen. In der nachfolgenden Zeit des Schwarzhandels und der lebensnotwendigen Hamsterfahrten war der Bollerwagen ein wichtiges Transportmittel.

Das Exemplar im Stockstädter Museum auf dem Kühkopf wird nun nach der Restaurierung von Museumsmitarbeiter Walter Mück nach den Richtlinien des Hessischen Museumsverbandes inventarisiert. Das heißt: genau vermessen, fotografiert, mit einer Inventarnummer versehen und in eine Datenbank eingegeben. Da die Ausstellungsfläche im Museum allerdings begrenzt ist, wird der Wagen zunächst im Depot untergebracht.

Foto: Martin Rödl

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Vorstandswahl beim Förderverein Hofgut Guntershausen e.V.

Am Mittwoch dem 16.09.2020 fand die Jahreshauptversammlung des Fördervereins Hofgut Guntershausen e.V. statt. Die Jahresberichte der geschäftsführenden Vorstandsmitglieder zu Beginn der Versammlung machten deutlich, dass sich das Engagement im Förderverein und auf dem Hofgut lohnt. Die turnusgemäße Neuwahl des Vorstands bildete den wichtigsten Tagesordnungspunkt, bei dem das bewährte Vorstandsteam unter der Führung von Volker Blum im Amt bestätigt wurde.

Nach durchweg einstimmiger Wahl setzt sich der Vereinsvorstand wie folgt zusammen:
1. Vorsitzender Volker Blum
2. Vorsitzender Reiner Kiesel
Geschäftsführer Jörg Hartung
Schriftführer Gerfried Schmidt
Rechnerin Heike Hartung

Als Beisitzer wurden folgende Mitglieder gewählt:
Ralph Baumgärtel
Thomas Raschel
Claudia Blum
Albrecht Ecker
Walter Mück
Martin Rödl
Ulrich Zacheiß

Als Kassenprüfer wurden Karl Bäder, Monika Seib und Gert Gewalt gewählt.

Groß Gerauer Echo vom 2.9.2020 „Erst Fotos, dann Gemälde“

Der Darmstädter Maler Volker Lehn stellt seine Kühkopf-Aquarelle im Hofgut Guntershausen aus.

Von René Granacher

STOCKSTADT – Wer pensioniert ist, hat mehr Zeit: Zum Malen, zum Fotografieren, zum Spazierengehen mit dem Hund. Volker Lehn aus Darmstadt hat die drei Hobbys verbunden, indem er beim Spaziergang auf dem Kühkopf Naturmotive fotografiert und sie anschließend zu Aquarellbildern verarbeitet. Gemälde nach Fotos, das könnte langweilig aussehen – tut es in diesem Fall aber nicht. Wie seit dem Wochenende im Hofgut Guntershausen zu sehen ist, verleiht Lehn seinen Bildern ein ganz eigenes Leben.

Sind die 2017 und 2018 entstandenen Werke noch recht konventionell, so hat sich der Maler seit dem letzten Jahr mehr von der Vorlage gelöst. Er reichert die Bilder nun mit Farben und Strukturen an, die in der Natur so nicht zu sehen waren, den Motiven aber eine zusätzliche Dimension verleihen. Das können ornamentale Elemente sein wie bei der „Fantasieweide“, Farbreflexe, oft organische Oberflächen, die etwa Bäumen zu einer neuen Art von Lebendigkeit verhelfen.

Wenn auf dem „Apfellehrpfad“ dann Apfelbäume im Gegenlicht stehen, könnten es ebenso gut fremde Lebensformen sein, die ihre Tentakel ausstrecken; der Baum in „Weide und Schute“ scheint unter seiner fleckigen Haut jeden Moment die Muskeln anspannen und loskriechen zu wollen. In „Allee der starken Bäume“ bekommt die bekannte Kastanienallee durch eine wirkungsvolle Farbzusammenstellung eine besondere Räumlichkeit.

Funktionieren kann dies alles nur, weil Lehn über ein gutes Gespür für Farben und Formen verfügt, das Licht geschickt zu setzen weiß. So bleiben seine wie bei den „Blauen Kopfweiden“ zuweilen ins Expressionistische weisenden Bilder trotz der Verfremdungen glaubhaft und „echt“, ergeben sich stimmige Kompositionen und Stimmungen. Viele Bilder wirken am besten mit einem gewissen Abstand: Dann ergibt sich wie beim „Blick zum Altrhein“ ein fast fotorealistischer Eindruck aus leicht verschwommenem Hintergrund und detailreichem Hauptmotiv.

Der Einfall, die Natur des Kühkopfs als Motiv zu wählen, kam ihm in einer Ausstellung in Seeheim, berichtet Lehn. Dort war ein Bild des Malers Bruno Müller-Linow vertreten, das eine Kühkopf-Ansicht darstellt. Seitdem geht der ehemalige Verwaltungswirt und Lehrer hier spazieren und fotografieren, gemalt wird aber erst zuhause: Im Atelier ist es einfacher als „plein air“.

Für den Förderverein des Hofguts führte Claudia Blum-Borell in die Ausstellung ein. Sie hob hervor, dass viele markante Bäume und Orte auf den Bildern wiederzuerkennen sind, wenn man mit dem Kühkopf vertraut ist: „Das gibt es wirklich, das sind keine fiktiven Bäume.“ Da die Galerie im Verwalterhaus Corona-bedingt einige Monate geschlossen war, begann Lehns sehenswerte Ausstellung später als ursprünglich geplant und wird für dieses Jahr auch schon die letzte an diesem Ort sein.

Das Verwalterhaus auf dem Kühkopf ist an jedem Wochenende von 13 bis 17 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei.


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„Kühkopf – Aquarelle“ – Neue Kunstausstellung im Hofgut Guntershausen

„Kühkopf – Aquarelle“ so heißt die neue Ausstellung in der Galerie im ehemaligen Verwalterhaus des Hofgutes Guntershausen/Kühkopf, 64589 Stockstadt am Rhein. Vom 29. August bis zum 1. November 2020 zeigt der Förderverein Hofgut Guntershausen e.V. rund vierzig Aquarelle von Volker Lehn. Die Motive der Bilder stammen aus dem Naturschutzgebiet Kühkopf-Knoblochsaue: alte Weiden, Eichen und Obstbäume, der Apfellehrpfad, Ausblicke auf den Altrheinarm, Wege und Gebäude auf der Rheininsel.

Aquarell von Volker Lehn

Volker Lehn ist 1953 in Darmstadt geboren. Dort machte er an der Georg-Büchner-Schule Abitur. Nach dem Studium arbeitete er beim Regierungspräsidium in Darmstadt als Diplomverwaltungswirt und an der Erich-Kästner-Schule in Wiesbaden als Lehrer. 2016 ging er in Pension und hat jetzt viel mehr Zeit für seine Hobbys: Mit dem Hund spazieren gehen, fotografieren und malen. Irgendwie hängen diese Freizeitaktivitäten zusammen, denn die Fotos, die auf den Spaziergängen entstehen, sind die Vorlagen für die Aquarelle.

Zwar gibt das Foto die Richtung vor, aber im Malkeller übernimmt bald die Fantasie die Regie und bestimmt die Farbgestaltung und die Stimmung. Farbspritzer verfremden und beleben das Motiv. Hinter Glas entfaltet das Aquarell dann seine ganze Leuchtkraft.

Das Startzeichen für diese Bilderreihe war ein Aquarell von Prof. Müller-Linow. Es heißt: Am Kühkopf. „Ich suchte seinen Standort am Altrhein und fand wunderbare Fotomotive, die zu Aquarellen wurden. Und irgendwann war der Mut da, diese Bilder zu zeigen. Und wo sollten Kühkopfbilder zu sehen sein, wenn nicht auf dem Kühkopf.“ Die Ausstellung ist samstags, sonntags und an Feiertagen jeweils von 13 bis 17 Uhr bei freiem Eintritt zu besichtigen, wobei Spenden zu Gunsten des Fördervereins erbeten sind.


Das Plakat zur Ausstellung finden Sie hier…

Die Broschüre zur Ausstellung finden Sie hier…

Förderverein Kühkopf-Fähre zu Gast auf dem Hofgut

Was ein Sonntag ! Bei sonnigen Stunden verbrachten die Gäste der Führung auf dem Kühkopf am 12.07.2020 den Vormittag.

Jörg Hartung, in Personalunion Vorstand des Förderverein Kühkopf-Fähre und dem des Hofgutes Guntershausen, hatte eine wunderbare Führung mit geschichtlichem Hintergrund über die Zeit vom 30-jährigen Krieg mit den schwedischen Eroberern über die Zeit der Jahrhundertwende mit dem Zarenbesuch bis zur Neuzeit der Rettung des Hofgutes zum heimatkundlichen Museum ausgearbeitet.

Da wir in diesem Jahr leider keine Fähr-Aktions-Tage anbieten können, haben wir uns sehr über das rege Interesse der Besucher an diesem Tag gefreut.

Bleiben Sie uns weiter treu und begleiten Sie uns auf dem Weg zur Anschaffung einer Elektrofähre, schafft sie zum gegebenen Zeitpunkt doch die Verbindung der Kulturlandschaften des Altrheins und Insel Kühkopf.

Freuen wir uns auf dieses Eldorado in Einklang mit Mensch und Natur – im Naturschutzgebiet und dem Umweltbildungszentrum Kühkopf-Knoblochsaue.

Ihr Vorstand vom Förderverein Kühkopf-Fähre – www.kuehkopf-faehre.de